GZO-Bilanz nach Wertberichtigung überschuldet

(Bild: buebikernews)
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Der operative Betrieb der GZO AG Spital Wetzikon war im Jahr 2024 stabil. Der Umsatz ging trotz Nachlassstundung nur geringfügig zurück. Die erforderliche Wertberichtigung von CHF 110 Mio. führt jedoch zur Überschuldung der Bilanz. Aber: «Der Start in das Jahr 2025 ist geglückt», schreibt das Unterrnehmen in einer Mitteilung.

 

Trotz Nachlassstundung konnte der Spitalbetrieb der GZO AG Spital Wetzikon im Jahr 2024 unverändert fortgeführt werden: «Der Betrieb war stabil.» In der Nachlassstundung, 1. Mai bis 31. Dezember 2024, konnte aus dem operativen Spitalbetrieb insgesamt ein positiver Cashflow erarbeitet werden. Dies verdeutliche, dass das Spital Wetzikon über einen «gut funktionierenden Spitalbetrieb» verfüge. «Dies haben wir dem grossen Engagement unserer Mitarbeitenden und der Treue unserer zuweisenden Ärzteschaft in der Region zu verdanken! Wir nehmen das nicht für selbstverständlich», sagt Spitaldirektor Hansjörg Herren.

 

Obwohl die Nachlassstundung bei Patienten, Mitarbeitenden, Zuweisern und Lieferanten für gewisse Unsicherheiten gesorgt hat, sei der Umsatz nur geringfügig zurückgegangen. Die konsolidierte Jahresrechnung 2024 zeigt einen Betriebsertrag von CHF 152.5 Mio., was Mindereinnahmen von 1.6% gegenüber dem Vorjahr entspricht.

 

Im Rahmen des Sanierungsprogramms kam es zu Einsparungen bei den Personal- und Sachkosten. Das betriebliche Ergebnis wird jedoch belastet durch Rückstellungen für Personalkosten aus dem Jahr 2023 und durch Restrukturierungskosten. Ohne diese Einflussfaktoren wäre das EBITDA bei CHF 5.6 Mio., die EBITDA-Marge bei 3.7%.

 

Aufgrund der vorläufigen Einstellung des Neubauprojekts sowie der Überprüfung des Geschäftsplans der GZO AG im Rahmen der Sanierungsarbeiten, war eine Wertberichtigung nötig. Diese Wertberichtigung erfolgte auf Basis eines sogenannten Impairment-Tests und anerkannten betriebswirtschaftlichen Grundsätzen. Der Werthaltigkeitstest resultierte in einer Wertberichtigung (Impairment) von CHF 110 Mio. Unter Berücksichtigung aller Positionen zeigt sich ein Unternehmensverlust von CHF -123.3 Mio.

 

 

Das Betriebsergebnis der ersten Monate im neuen Jahr ist laut Mitteilung erfreulich. Vor Abzug der Restrukturierungskosten konnte ein EBITDA von CHF 1.2 Mio. erzielt werden, was der im Businessplan geforderten EBITDA-Marge von 4.7% entspricht.  

 

«Die Nachlassstundung gibt der Gesellschaft die Zeit und die Möglichkeit, sich zu sanieren und neu aufzustellen.» Ein wesentlicher Bestandteil des Sanierungskonzepts sei die geplante Kapitalerhöhung von CHF 50 Mio. durch die Aktionärsgemeinden. Die Vorlage kommt voraussichtlich im Juni respektive im November in den 12 Aktionärsgemeinden zur Abstimmung. In Rüti und Bubikon beantragen die Gemeinderäte Ablehnung der Vorlage.

 

Die Abstimmung über den gegenüber den Gläubigern noch vorzuschlagenden Nachlassvertrag findet voraussichtlich im ersten Quartal 2026 statt. (pd/bn)

 

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