Bubikon will Windräder auf jedem Hausdach – statt Monsteranlage am Homberg!

(Bild: zvg)
(Bild: zvg)

 

Es ist still geworden in Bubikon um das vom Zürcher Baudirektor Martin Neukom geplante Monster-Windrad auf dem Hombergchropf. Zwar ist eine Änderung der Bau- und Zonenordnung in der Pipeline, die einen Mindestabstand von 1000 Metern von solchen Anlagen zu Siedlungen vorsieht – was die 220 Meter hohe Anlage verhindern würde. Aber dass diese Änderung vom Kanton akzeptiert wird, gilt als unwahrscheinlich.

 

Privater Windpark mit Kleinanlagen als Alternative

 

Nun haben jedoch buebikernews-Recherchen ergeben, dass der Gemeinderat insgeheim einen «Plan B» in petto hat: ein Projekt, das den Bau von unzähligen Klein-Windkraftanlagen auf möglichst vielen Bubiker Hausdächern und in Wolfhauser Gärten vorsieht. Eine nicht genannt sein wollende Quelle in der Zürcher Baudirektion hat gegenüber buebikernews durchblicken lassen, dass mit einem Zustandekommen eines solchen privaten Windparks tatsächlich auf die Hombergchropf-Riesenanlage verzichtet werden könnte.

 

Der Erfolg der Idee hängt natürlich davon ab, wieviele Bubiker Grundbesitzer bereit sind, auf ihren Grundstücken und ihren Häusern eine solche Kleinwindkraftanlage zu erstellen. Solche Anlagen – mit einer Nennleistung zwischen 1,5 und 10 kW – sind dann sinnvoll, wenn die durchschnittliche Windgeschwindigkeit am Standort mindesten 4,5 Meter pro Sekunde beträgt. Der jährliche Stromverbrauch eines Einfamilienhauses mit vier Personen liegt bei etwa 5000 kWh Strom. Erzeugt eine 3-kW-Kleinwindkraftanlage in diesem Zeitraum 3600 kWh, könnten dadurch rund 72 Prozent des Strombedarfs gedeckt werden.

 

Natürlich hat die Sache auch einen Haken: die Anschaffungskosten. Als Richtwert muss mit 1000 bis 1500 Franken pro Kilowatt Leistung gerechnet werden. Dem stehen aber wiederum mögliche Einsparungen bei der Stromrechnung gegenüber.

 

Informationsveranstaltung im Geissbergareal

 

Als Reaktion auf die buebikernews-Recherchen und um die zahlreichen Fragen zu beantworten, die sich privaten Interessenten stellen, hat sich der Gemeinderat kurzfristig entschlossen, heute Dienstag um 14.30 Uhr im Wolfhauser Geissbergsaal eine Informationsveranstaltung durchzuführen. Insbesondere will die Behörde auch über das notwendige Bewilligungsverfahren orientieren. «Wichtig ist natürlich, dass möglichst rasch möglichst viele ernstgemeinte Anmeldungen vorliegen» sagte Gemeindeschreiber Urs Tanner auf Anfrage von buebikernews: «Nur so können wir die Baudirektion überzeugen, das Projekt am Hombergchropf fallen zu lassen.»

 

Selbstverständlich wolle auch die Gemeinde selber mit gutem Beispiel vorangehen, versicherte Gemeindeschreiber Urs Tanner: Auf allen öffentlichen Gebäuden seien Kleinwindkraftanlagen geplant, namentlich auf dem Gemeindehaus, aber auch auf den Schulhäusern in Bubikon und Wolfhausen: «Auch die geplanten neuen Schulbauten in Bubikon sollen mit solche Anlagen ausgestattet werden.» Die laufenden Revision der Bau- und Zonenordnung (BZO), die massiv höhere Gebäude in der Zone für öffentliche Bauten und Anlagen erlauben soll (buebikernews berichtete), kommt diesem Vorhaben dabei entgegen.

 

Modellanlage kann besichtigt werden

 

Auf dem Geissbergareal wird heute für die Teilnehmenden der Infoveranstaltung eine Demonstrations-Modellanlage zu bestaunen sein. Selbstverständlich wird es – wie in Bubikon üblich – auch einen Apéro geben.

 

Skeptischer als die politische Gemeinde gibt sich Walter Brunner, Vizepräsident und Liegenschaftenvorstand der reformierten Kirchgemeinde: «Unsere Kirche ist zwar ein Kraftort, der Energie spenden kann und soll, aber ein Windrad auf dem Kirchturm oder auf dem Dach des Kirchenschiffes halte ich für unrealistisch.»

 

Überhaupt ist abzusehen, dass auch dieser «Plan B» zum Homberg-Monster politisch nicht nur auf Zustimmung stossen wird. Insbesondere das stark veränderte Ortsbild dürfte den Heimat- und Denkmalschutz auf den Plan rufen. Auch hier erhofft man sich aber beim Gemeinderat, durch frühzeitige und offene Information Goodwill zu schaffen. «Wir haben aus der Logo-Geschichte von 2024 gelernt», versichert Gemeindepräsident Hans-Christian Angele(bn)

 

 

Umfrage: Was halten Sie vom Windräder-Plan des Gemeinderats?

 

Nehmen Sie an dieser Blitz-Umfrage teil! Gerne wird Gemeindepräsident Hans-Christian Angele an der heutigen Info-Veranstaltung im Geissbergsaal (14.30 Uhr) die bis dann vorliegenden Ergebnisse kommentieren.

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Kommentare: 5
  • #1

    ����� (Dienstag, 01 April 2025 07:08)

    Es wird immer besser! Aber was kann man von dieser Gemeinde noch anderes erwarten? Ein Flop nach dem andern und sie lernen nichts daraus �‍♀️

  • #2

    ����� (Dienstag, 01 April 2025 07:11)

    Aber wir haben ja heute den 1. April �

  • #3

    Reto (Dienstag, 01 April 2025 08:19)

    hoffä äs isch än 1.april schärz�

  • #4

    NiceTry (Dienstag, 01 April 2025 12:49)

    Haha

  • #5

    Abend- Erkenntnis (Dienstag, 01 April 2025 20:29)

    Heute hätte es sich gelohnt - bei diesem Sturm. Fast schade ist oder war es nur ein 1.April-Scherz!