SBB-Serviceanlage: Nach Bubikon steht jetzt Hinwil im Fokus

(Bild: sbb.ch)
(Bild: sbb.ch)

 

Als im Februar 2025 bekannt wurde, dass die SBB eine grosse Service-Anlage in Schaffhausen statt in Bubikon planen, frohlockte die Oberländer Regionalpresse: Nun sei das Oberland aus dem Schneider. «Aufatmen im Oberland», verkündete zum Beispiel «Züriost». buebikernews aber warnte am 20. Februar 2025, gestützt auf die damals verfügbaren Informationen: «So ganz aufatmen kann das Oberland aber trotzdem noch nicht: Parallel zu den Arbeiten in Schaffhausen laufe der Evaluationsprozess im Kanton Zürich weiter für einen Standort im Zeithorizont 2050

 

Und so kommt es denn auch, wie die SBB am Donnerstag (20. März 2025) offiziell mitteilen: Jetzt wird Hinwil als Standort geprüft. Zusätzlich zum Standort Schaffhausen werde eine weitere Serviceanlage mit einem nächsten Ausbauschritt der Zürcher S-Bahn bis 2050 erforderlich: «Für das reine Abstellen neuer Züge prüft die SBB separat die Optimierung und Erweiterung bestehender sowie zusätzlicher Anlagen auf dem gesamten Netz der Zürcher S-Bahn.»


Potenzial für 60 neue Arbeitsplätze im Zürcher Oberland

Die SBB hat laut Mitteilung in enger Zusammenarbeit mit dem Zürcher Verkehrsverbund (ZVV), dem Kanton Zürich sowie verschiedenen Stellen beim Bund und den Planungsregionen in den vergangenen Monaten potenzielle Flächen auf dem gesamten Netz der Zürcher S-Bahn für eine Serviceanlage im Zeithorizont 2050 geprüft. Wichtige Kriterien waren dabei neben den Anforderungen des Bahnbetriebs insbesondere auch Aspekte der Raumplanung und der Umwelt. Als Endpunkt mehrerer S-Bahn-Linien sei das Zürcher Oberland bahnbetrieblich ein geeigneter Standort: Die Züge haben nur einen kurzen Weg in die Serviceanlage – unnötige Leerfahrten im bereits stark ausgelasteten Netz können vermieden werden. Mit der Serviceanlage würden zudem rund 60 neue Arbeitsplätze entstehen.

«Die bisherigen Erkenntnisse der breit abgestützten Standortevaluation zeigen das betriebliche Potenzial für eine neue Serviceanlage in Hinwil» schreiben die SBB: «Im Gebiet Industrie West müsste nicht auf der grünen Wiese gebaut werden, sondern es könnten weitgehend bereits versiegelte Flächen verwendet werden. Dazu werde in den kommenden Monaten das Potenzial einer Mehrfachnutzung geprüft.
Infrastrukturvorhaben gesamtheitlich betrachten

Die vertiefte Standortevaluation der SBB kann laut Mitteilung nicht isoliert durchgeführt, sondern müsse im grösseren Kontext betrachtet werden, denn in Hinwil stehen im betreffenden Industriegebiet zahlreiche grosse Infrastrukturvorhaben an. Die Prüfung der Optionen erfolgt auf der Basis einer gemeinsamen Absichtserklärung der Gemeinde Hinwil, des Kantons Zürich, der SBB, der Planungsregion Zürcher Oberland und des ZVV. Darin verständigen sich die Beteiligten auf ein koordiniertes, kooperatives und ergebnisoffenes Vorgehen.

(bn)

 

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