Um den Jahreswechsel pflegen Gemeindepräsidentinnen und -präsidenten sich jeweils mit salbungsvollen Worten an das Volk zu wenden. Früher geschah dies meist im Rahmen eines Neujahrsapéros, aber in Bubikon findet ein solcher schon seit einigen Jahren nicht mehr statt. Stattdessen übermittelte der Bubiker Gemeindepräsident Hans-Christian Angele am 4. Januar seine Botschaft für das Jahr 2024 schriftlich im «regio».
Kernzitat aus diesem Ausblick: «In Zeiten, in denen globale Herausforderungen die Welt erschüttern, wird der Zusammenhalt in einer Gemeinde zur entscheidenden Ressource. Es ist wichtig, dass wir zusammenarbeiten, respektvoll miteinander umgehen und uns bewusst sind, dass wir gemeinsame Ziele und Werte teilen, die aber bedroht sind. Die Stärke einer Gemeinschaft zeigt sich in der Solidarität und im respektvollen Dialog. So kann 2024 zu dem guten Jahr werden, das wir uns alle wünschen.»
Wie sehr das mit der Gemeinschaft und der Solidarität zutreffen würde, konnte Angele damals noch nicht ahnen. Im Juni 2024 aber kündigte Angele an einer Info-Veranstaltung überraschend an, Gemeinde und Schule würden je ein neues Logo erhalten, und das Volk habe dazu nichts mehr zu sagen. Sofort regte sich im Dorf massiver Widerstand gegen das Logo an sich – einen hässlichen Laubhaufen in herbstlichen Farben anstelle des Johanniterwappens mit Ritterhaus-Treppengiebel – sowie gegen die Hochnäsigkeit des undemokratischen Vorgehens. buebikernews wurde bereits nach dem ersten kritischen Artikel überrannt mit empörten Kommentaren. Über fast vier Monate wurde das «Logo-Gate» zum dominierenden Thema unseres Newsportals und bescherte uns Tag für Tag Einschaltquoten von bis 3000 Leserinnen und Lesern.
Gegen diesen Aufstand der solidarischen Gemeinschaft versuchte Angele nach ein paar Wochen mit der Ankündigung eines Votings anzukämpfen. In dieser Umfrage konnte jedoch gerade nicht darüber abgestimmt werden, ob das ursprüngliche Logo bleiben können, sondern nur über den «Laubhaufen» und über zwei zusätzlich zusammengeflickschusterte «Alternativen», die an billige Comic-Zeichnungen erinnerten.
Und prompt schrie das Bubiker Volk nochmals laut auf. Buebikernews startete postwendend ein eigenes Voting, bei dem die fehlende Frage nach dem alten Logo beantwortet werden konnte. Mit für Angele und seinen Gemeinderat verheerendem Ergebnis: Weit über 1000 Leserinnen und Leser verlangten nach dem alten Logo, die offizielle Abstimmung der Gemeinde wurde dagegen zum peinlichen Flop. Schliesslich gab Angele auf, und Bubikon darf sein geliebtes Logo behalten: In Bubikon war der Zusammenhalt der Gemeinde tatsächlich zur entscheidenen Ressource geworden!
Wir sind sehr gespannt, was wir für 2025 vom Bubiker Gemeindepräsidenten hören oder lesen werden...
(bn)
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