Bubikon belässt den Steuerfuss auf hohen 118 Prozent

Finanzvorsteherin Susanne Berchtold erläutert die Auswirkungen einer allfälligen Steuersenkung  (Bild: buebikernews)
Finanzvorsteherin Susanne Berchtold erläutert die Auswirkungen einer allfälligen Steuersenkung (Bild: buebikernews)

 

158 Bubiker Stimmberechtigte haben an der Gemeindeversammlung vom Mittwoch (11. Dezember 2024) das Budget 2025 mit einer geringfügigen Änderung grossmehrheitlich gutgeheissen. Der Steuerfuss bleibt trotz Ertragsüberschuss in Millionenhöhe bei 118 Prozent: Ein Antrag von Helen Portmann namens der Ortspartei «Die Mitte» auf Steuersenkung um 4 Prozent wurde klar abgelehnt.

 

Das Budget 2025 wurde durch Finanzvorsteherin Susanne Berchtold präsentiert. Die Erfolgsrechnung schliesst bei einem gleichbleibenden Steuerfuss von 118 Prozent  bei einem Aufwand von CHF 52'332'100 und einem Ertrag von CHF 56'574'800 mit einem Nettoertragsüberschuss von CHF 4'242'700 ab.

 

Sparen für die Immobilienstrategie


Der veranschlagte Ertragsüberschuss in Höhe von rund CHF 4.2 Mio. sei das Ergebnis eines intensiven Budget-Prozesses, der zum Ziel hatte, Überschüsse für die anstehende Umsetzung der Liegenschaftenstrategie zu generieren, heisst es im Beleuchtenden Bericht. Damit soll für die anstehenden Schulraum- und Liegenschaften-Projekte Reserven geschaffen werden, um die Verschuldung der Gemeinde in einem erträglichen Mass zu halten. Die Investitionsrechnung im Verwaltungsvermögen zeigt Ausgaben von CHF 9'571'000 und Einnahmen von CHF 1'154’000. Somit betragen die Nettoinvestitionen im Jahr 2025 CHF 8'417'000.

 

Die im Dezember 2020 durch die Gemeindeversammlung für das Jahr 2021 beschlossene Steuerfusserhöhung von 6 Prozent möchte der Gemeinderat für die kommenden Jahre stabil halten. In den Jahren 2025 – 2028 darf laut dem Beleuchtenden Bericht regelmässig mit Ertragsüberschüssen gerechnet werden. Dies ist vor allem dem Anstieg der kantonalen mittleren Steuerkraft zu verdanken. Diese Erholung der kantonalen Steuerkraft sei «für die Gemeinde Bubikon elementar». Die geplanten Ertragsüberschüsse sind laut Gemeinderat notwendig, damit die für die Entwicklung der Gemeinde wichtigen kommenden Investitionen mit einer möglichst geringen Aufnahme von Fremdkapital in dieser Finanzperiode finanziert werden können.

 

Tempo 30 in fünf Weilern fraglich

 

Eine kleine Änderung nahm die Gemeindeversammlung am Budget allerdings vor: Der in der Investitionsrechnung budgetierte Betrag von 80'000 Franken für die geplante Einführung von Tempo 30 in den fünf Weilern Wändhüslen, Gstein, Landsacher, Bürg und Homberg) wurde auf Antrag von Johannes Näf (EDU) auf 10'000 Franken reduziert, unter Verschiebung deses geringeren Betrags in die Erfolgrechnung. Tempo 30, so der Antragsteller, soll nur dort realisiert werden, wo die zu erhebende Unfallstatistik dies auch nahelege.

 

Von dieser «nicht traktandierten Änderung» wurde Walter Brunner (FDP) überrascht: Er sei von den Anwohnern der Bürg beauftragt, einen Antrag an die Gemeinde für Tempo 30 für diesen Weiler auszuarbeiten. Vorsorglich meldete Brunner hier eine Einwendung gegen die Verhandlungsführung an.

 

Mehr Geld für das Ritterhaus

 

Mit grossen Mehr folgte die Versammlung dem vom Gemeindepräsidenten Hans-Christian Angele präsentierten Antrag auf Erhöhung des jährlich wiederkehrenden Betriebskostenbeitrags an die Ritterhausgesellschaft auf neu 150‘000 Franken, um den Betrieb des Johannitermuseums von 2025 bis 2027 weiterführen zu können. Nach dem erfolgreichen Abschluss der Gebäuderenovation Ende 2023 muss das Museum erneuert werden, damit die Anforderungen von Brandschutz, Behindertengerechtigkeit sowie der Museumspädagogik wieder erfüllt werden.
Dieser Ausbau sowie die gestiegene Teuerung bedeuten für das Ritterhaus steigende Kosten, insbesondere im Personalbereich. Diese können trotz gestiegenen Besucherzahlen und zusätzlicher Anlässe nicht über höhere Einnahmen abgedeckt werden können. Es ist daher auf höhere Beiträge der Gemeinde Bubikon und des Kantons angewiesen.

 

Die Bedeutung des Ritterhauses für die Gemeinde ist für den Gemeinderat unbestritten und hat durch die höhere Attraktivität noch zugenommen: «Gewerbe, Einwohnerinnen und Einwohner sowie die Schule profitieren von dieser Nähe zu einem einzigartigen historischen Gebäude und seinen Angeboten.»

 

Bubikon feiert «falsches Russikon-Jubiläum»

 

Beinahe hätte die Gemeinde Russikon im Januar 2025 ihr 1250-Jahr-Jubiläum gefeiert. Gerade noch rechtzeitig stellte sich aber heraus, dass die urkundliche Erwähnung «Ruadgisinchova» aus dem Jahr 775 gar nicht Russikon betraf, sondern den Bubiker Weiler Rüeggshausen bez. Rüegshausen (die Schreibweise variiert), wie buebikernews im Sommer 2024 berichtete. Nun will Bubikon im kommenden Jahr dieses kleine Jubiläum feiern, wie Gemeindepräsident Hans-Christian Angele am Schluss der Versammlung bekanntgab.

 

 

(bn)

 

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Kommentare: 3
  • #1

    Medienbegrüssung (Donnerstag, 12 Dezember 2024 12:12)

    Zuerst wurden beide Medienvertreter begrüsst. Dann der freisinnige Zürcher Oberländer
    hoch gelobt und die hervorragenden Leistungen von buebikernews im laufenden Jahr
    mit keinem Wort erwähnt...................
    Braucht es dafür eine teure Kommunikationsagentur?

  • #2

    buebikernews (Donnerstag, 12 Dezember 2024 17:35)

    @Medienbegrüssung

    Wenn Regierende Medien loben, hat das immer ein «Gschmäckli» – sowohl für die Regierenden als auch für die von ihnen gelobten Medien. Medien, die von Regierenden NICHT gelobt werden, haben alles richtig gemacht...

  • #3

    Viel Schleim (Freitag, 13 Dezember 2024 17:37)

    Für die präsidiale Lobhudelei hat sich der Zürcher Oberländer dann mit dem Artikel vom 13. Dezember prompt bedankt, indem er vom "warmen Applaus" berichtete, den der Gemeindepräsi für den Verzicht auf ein neues Logo habe empfangen dürfen... eine gegenseitige Schleimschlacht, sozusagen...