Die reformierte Kirchenpflege Bubikon und die Baugenossenschaft Sonnenberg Wolfhausen haben in den Verhandlungen um die
Neugestaltung der gegenseitigen Verträge eine vorläufige Einigung gefunden: Das Vertragsverhältnis wird bei leicht höherem Mietzins und gleichbleibendem Baurechtszins um zwei Jahre
verlängert, mit der Option auf Verlängerung um weitere zwei Jahre, falls keine Kündigung erfolgt. Dies bestätigte Jürg Epting, Präsident der Baugenossenschaft
Sonnenberg, gegenüber buebikernews. Damit kann ein vertragsloser Zustand per 1. Juli 2025 vermieden werden, was die Zukunft des Ökumenischen
Zentrums akut gefährdet hätte. In der gewonnenen Zeit soll das Vertragsverhältnis grundsätzlich neu gestaltet werden.
Das «Ötzi», wie Einheimische das Zentrum nennen, war vor 27 Jahren schweizweit ein Pionierprojekt der kirchlichen Ökumene. Auf Land im Eigentum der reformierten Kirchgemeinde Bubikon baute die neugegründete Baugenosschaft Sonnenberg im Baurecht eine kleine Wohnsiedlung mit günstigen Wohnungen sowie das kirchliche Zentrum mit Andachtsraum und Büros, welches an die reformierte Kirchgemeinde Bubikon und an die katholische Pfarrei St. Niklaus Hombrechtikon zur gemeinsamen Nutzung zurückvermietet wurde.
Im Juni hatte Walter Brunner, Vizepräsident der reformierten Kirchenpflege, vor der reformierten Kirchgemeindeversammlung erläutert, dass sich die
Situation in Wolfhausen für die reformierte Kirchgemeinde finanziell nachteilig entwickelt habe. Der Baurechtszins, der von der Baugenossenschaft eingenommen wird, stehe
im Missverhältnis zum Mietzins, der für das Ökumenische Zentrum an die Baugenossenschaft entrichtet weden müsse (buebikernews berichtete). Die Kirchenpflege sei gegenwärtig daran, mit dem
Vorstand der Baugenossenschaft den Baurechts- und den Mietvertrag neu zu verhandeln, sagte Brunner: «Wir müssen sparen. Aber nicht bei den Angeboten unserer Kirchgemeinde,
sondern bei den Liegenschaften.» Auch die Baugenossenschaft Sonnenberg hatte im Mai an ihrer Mitgliederversammlung von laufenden Vertragsverhandlungen mit der reformierten Kirchgemeinde
berichtet.
An der reformierten Kirchgemeindeversammlung vom Sonntag (8. Dezember 2024) ist das Thema ebenfalls traktandiert. Dann sind weitere Informationen
zu erwarten. Nebst der Situation rund um das Ökumenische Zentrum in Wolfhausen besteht in finanzieller Hinsicht nach wie vor Unsicherheit, ob der
Teilverkauf der Pfarrhausliegenschaft am Berglihöhweg in Bubikon realisiert werden kann: «Beim Projekt Teilverkauf der Pfarrhausparzelle kam unerwartet eine allfällige
Inventarisation für besonders schützenswerte Objekte hinzu», heisst es dazu im Beleuchtenden Bericht zum Budget 2025.
(bn)
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