Bubikon steht vor einer politisch entscheidenden Woche

 

Leitartikel. Bubikon steht vor einer politisch entscheidenden Woche: Am Mittwoch entscheidet der Gemeinderat, wie es in der Logo-Affäre weitergehen soll. Voraussichtlich am Donnerstag wird er seine Entscheidung kommunizieren.

 

Zwei Szenarien sind möglich:

 

Szenario 1: Der Gemeinderat bricht die Logo-Übung ab und anerkennt den von der Bevölkerung tausendfach geäusserten Wunsch, das «alte» Logo behalten zu dürfen. Er würde sich damit, wenn auch reichlich spät, Respekt und Anerkennung verschaffen und das deutlich angeschlagene Vertrauen zurückgewinnen. Grösse und Einsicht zeigen, eine Niederlage eingestehen – das sind Verhaltensweisen, die vom Volk sofort positiv rezipiert würden. Im Frühling 2026, wenn in Bubikon wieder gewählt wird, wäre die Logo-Sache wohl weitgehend gegessen und vergessen.

 

Szenario 2: Der Gemeinderat pfeift auf die Stimmung im Dorf und drückt eines der neuen Logos durch. Der Aufschrei wäre gewaltig, das politische Erdbeben erschütternd und langanhaltend. Das zeigten die unzähligen Leser-Kommentare auf buebikernews in den vergangenen Wochen mit aller Deutlichkeit, ebenso die prominenten Wortmeldungen seitens der Ortsparteien «Die Mitte» und EDU. Hans-Christian Angele, der vor etwas mehr als zwei Jahren als neuer Gemeindepräsident angetreten war, um das seiner Ansicht nach verlorene Vertrauen der Bevökerung in die Gemeindeexekutive wieder herzustellen, stünde nach nur einer halben Amtszeit vor einem politischen Scherbenhaufen. Die kommenden Monate bis zur nächsten Wahl wären im Volk geprägt von täglichem Ärger über ein ungeliebtes oder gar verhasstes Gemeindelogo, und es würde ganz schwierig werden, in Gemeindeversammlungen bei umstrittenen Geschäften zu bestehen. Abstimmungen über Budgets wären akut gefährdet, ebenso anstehende Entscheide über gewichtige Investitionsvorhaben. Denn der Vorwurf, mit der Logo-Sache würden Steuergelder verschwendet, um persönliche Eitelkeiten zu befriedigen, steht klar im Raum. Der Wahlkampf für die Erneuerungswahlen 2026 würde schon Ende dieser Woche beginnen.

 

buebikernews ist zuversichtlich, dass der Gemeinderat am Mittwoch als Kollegialbehörde all diese Überlegungen in seinen Ratschluss einfliessen lassen wird.

 

 

Thomas Illi

Redaktonsleiter buebikernews

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Kommentare: 9
  • #1

    Möglichkeiten? (Montag, 21 Oktober 2024 15:06)

    Ich bin zwar nicht ganz so versiert, aber hoffe, dass es auch in einem Szenario 2 noch politische Möglichkeiten, wie z.B. ein Referendum, RPK oder sonst was geben wird. Ein solches am Souverän vorbeipolitisieren darf es doch in der demokratischen Schweiz nicht geben, oder?

  • #2

    buebikernews (Montag, 21 Oktober 2024 15:28)

    @Möglichkeiten?
    Die RPK könnte der Gemeindeversammlung im Dezember die Streichung von für 2025 budgetierten Ausgaben im Zusammenhang mit der Umsetzung eines neuen Logos beantragen, sofern solche Ausgaben in die Kompetenz der Gemeindeversammlung fallen. Die Gemeindeversammlung könnte solche Ausgaben auch ohne einen Antrag der RPK aus dem Budget 2025 streichen oder das Budget insgesamt zurückweisen.

  • #3

    Möglichkeiten? (Montag, 21 Oktober 2024 15:40)

    Danke buebikernews für die Aufzählung der bestehenden Möglichkeiten. Habe mir die Gemeindeversammlungen fett eingetragen und ein solcher Antrag hat somit meine Stimme auf sicher!

  • #4

    xyz (Montag, 21 Oktober 2024 18:06)

    Der Gemeinderat hat es jetzt schon zu weit getrieben, das Vertrauen ist und bleibt definitiv weg.
    Sollen sie sich weiter selber feiern......................

  • #5

    RST (Dienstag, 22 Oktober 2024 09:47)

    Und mit der neuen Abrechnung von Regenwassergebühren geht es weiter ...

  • #6

    :-) (Dienstag, 22 Oktober 2024 14:10)

    Wenn der Gemeinderat etwas Vernunft hat würde er das bisherige Logo belassen. Ich glaube aber nicht daran das er dies hat sonst hätter er entweder das bisherige auch ins Voting aufgenommen oder die Übung bei soviel Gegenwind früher abgebrochen

  • #7

    Lupo (Dienstag, 22 Oktober 2024 19:39)

    Klar wird der Gemeinderat einlenken. Nicht weil sie Vernuft angenommen haben oder endlich auf die Bevölkerung hören, sondern weil sie im 2026 wieder gewählt werden möchten! Die Bevölkerung ist ihnen ziemlich egal!

  • #8

    . (Mittwoch, 23 Oktober 2024 12:50)

    Eines hat der GR bereits erreicht. Bubikon und Wolfhausen sind mit dem neuen Logo und Spruch nun stärker vereint. Vereint dagegen.

  • #9

    Hörensagen (Donnerstag, 24 Oktober 2024 11:20)

    Mir wurde zugetragen dass die Schulklassen dazu aufgefordert wurden auch über das neue Logo abzustimmen. In welcher Form und ob der GR diese Stimmen auch berücksichtigt ist mir nicht bekannt. Grundsätzlich sind die Schüler ja auch Einwohner. Diese Stimmen mitzuzählen wäre jedoch an Dreistigkeit kaum zu überbieten.