Gemeinderat bekräftigt ablehnende Haltung zum Projekt Hombergchropf

Wissenschaftliche Visualisierung des geplanten Windrads (Bild: zvg)
Wissenschaftliche Visualisierung des geplanten Windrads (Bild: zvg)

 

Am Infoabend (3. Oktober 2924) zum Thema Energieversorgung hat der Bubiker Gemeinderat seine ablehnende Haltung zu einer Windkraftanlage auf dem Hombergchropf bekräftigt un dazu aufgerufen, möglichst viele Einwendungen fristgerecht beim Kanton einzureichen. Beim Stimmungsbild unter den Teilnehmenden gab es aber auch befürwortende Voten.

 

Es war eigentlich kein sehr geschickt gewähltes Datum für diesen Anlass, denn sehr viele engagierte und politisch aktive Menschen aus Bubikon und Wolfhausen waren zeitgleich mit Aufbau- und Vorbereitungsarbeiten für die morgen Freitag beginnende Bubiker Chilbi beschäftigt und deshalb nicht anwesend. Trotzdem erschienen zahlreiche Einwohnende, die sich von der «Traktandenliste» angesprochen fühlten:

 

  • Windenergieanlage am Hombergchropf, Bubikon: Was ist geplant?
  • Revision der Bau- und Zonenordnung zu Abstandsbestimmungen von Windenergieanlagen
  • Analyseberichte der spezialisierten Fachbüros
  • Teilrichtplanrevision Energie und öffentliche Anhörung: Vorgehen
  • Fernwärmeversorgung Zürcher Oberland: Präsentation Stand des Projektes durch die Energie Zürichsee Linth AG
  • Information Weihnachtsbeleuchtung und Beleuchtungskonzept

Gemeindepräsident Hans-Christian Angele und Gemeinderätin Seraina Billeter informierten detailliert über das Projekt Hombergchropf und über die Gründe für die ablehnende Haltung des Gemeinderates dazu: Eigene Studien hätten zwar die kantonalen Energieertrags-Schätzungen der geplanten Anlage (220 Meter hoch, Nabenhöhe 132,5 Meter) bestätigt, doch die notwendigen Eingriffe in Landschaft und Natur (Wald, Fauna, Flora) und die Beeinträchtigung der Lebensqualität seien unverhältnismässig. Das vom Kanton ebenfalls beantragte neue und schnelle Plangenehmigungsverfahren beraube die Gemeinde der Möglichkeit, mit einem eigenen Baubewilligungsverfahren einzugreifen. Deshalb werde der Gemeinderat bis Ende Oktober für beide Vorlagen eine negative Rückmeldung beim Kanton einreichen, und die Bevölkerung sei aufgerufen, dasselbe zu tun. Dafür stellt der Gemeinderat eine Mustervorlage zur Verfügung.

 

«Masse an Einwendungen»

 

Bereits aufgegleist ist eine Revision der kommunalen Bau-und Zonenordnung, die Mindestabstände von 1000 Metern von solchen Anlagen zu Siedlungen vorsieht. Die meisten Siedlungen rund um den Hombergchropf liegen im Bereich von 300 Metern Abstand, dieser wird aber, je nachdem, wie man den genauen Standort der Anlage verschiebt, immer irgendwo unterschritten. Eigentlich, so bemerkte ein Anwohner, müsste dies auch nach den kantonalen Richtlinien zum Ausschluss des Projekts führen. FDP-Präsident Harry Letsch kündigte an, dass die Bubiker Ortsparteien eine eigene Mustervorlage für Einwendungen entwickeln, die sie auf ihren Websites aufschalten werden. Es brauche eine «Masse an Einwendungen», um eine Wirkung zu erzielen, sagte Letsch. In der Diskussion zeigte sich, dass es in Bubikon durchaus auch befürwortende Stimmen zum Projekt gibt.

 

Gemeinderat Martin Kurt informierte kurz über die Arbeiten an einem neuen Beleuchtungskonzept für die Gemeinde und versicherte, dasss in dieser Adventszeit die beliebten Sterne wieder an den Hauptstrassen leuchten werden.

 

Wohl keine Fernwärme für Wolfhausen

 

Schliesslich orientierten Vertreter der Energie Zürichsee Linth AG über die Pläne für eine Fernwärmeversorgung ab KEZO Hinwil. Die Energie für Bubikon würde von einer geplanten Transportleitung zwischen Hinwil und Rapperswil-Jona stammen, doch handle es sich um ein «Generationenprojekt». Energielieferungen seien erst in den dreissiger Jahren zu erwarten. Bubikon dürfte wenigstens zum Teil angeschlossen werden können, Wolfhausen ist dagegen im Moment gar nicht (mehr) eingeplant, weil hier die Wirtschtschaftlichkeit aufgrund zu geringer Siedlungsdichte kaum gegeben  sei.

 

(bn)

 

Das Windrad (WEA) ist von überall in Bubikon und Umgebung, wo die Karte grün eingefärbt ist, sichtbar (Bild: zvg)
Das Windrad (WEA) ist von überall in Bubikon und Umgebung, wo die Karte grün eingefärbt ist, sichtbar (Bild: zvg)

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