Auch der Bubiker Hombergchropf ist ein «Eignungsgebiet» für Windkraft

Der Hombergchropf, höchster Punkt der Gemeinde Bubikon (Bild: buebikernews)
Der Hombergchropf, höchster Punkt der Gemeinde Bubikon (Bild: buebikernews)

 

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Von den möglichen Standorten im Zürcher Oberland für Windkraftanlagen sind noch drei als «Eignungsgebiete» im Rennen: Das Gebiet Schönwis zwischen Wetzikon und Hinwil, das Gebiet Batzberg im Raum Rüti/Wald – und der Bubiker Hombergchropf! Der Zürcher Baudirektor Martin Neukom orientierte am Mittwoch (2. Juli 2024) über den Stand der Planung in Sachen Windkraft.

 

Im Oktober 2022 hatte die Zürcher Baudirektion 46 Potenzialgebiete für Windkraftanlagen im Kanton Zürich definiert. Dazu gehörten Standorte im Zürcher Weinland, im Oberland links und rechts des Tösstals, am Pfannenstiel - und auch der ans Hüsliriet angrenzende  Hombergchropf in Bubikon. Dazu kamen später noch sechs weitere Potenzialgebiete, die geprüft wurden.

 

Der Standort Bubikon Hombergchropf wurde zwar in der öffentlichen Diskussion sofort allgemein als schlecht beurteilt, mit einem Potenzial von lediglich 8,5 Gigawattstunden (Stand 2022) pro Jahr. Einheimische wissen: Höchstens die Bise wird das Windrad ein wenig zum Drehen bringen können – wenn sie denn weht. Der Hombergchropf ist aber noch aus einem weiteren Grund nicht unproblematisch: Er ist Ausgangspunkt des Wildkorridors ZH 46 für Dachs, Feldhase, Iltis, Reh und Wildschwein zum Aspwald. Der Korridor gilt jetzt schon als «beeinträchtigt», wie das Amt für Landschaft und Natur (ALN) in einem Objektbeschrieb schreibt. Das ALN gehört ebenfalls zur Baudirektion von Regierungsrat Martin Neukom, welches die Windkraftanlagen plant. Trotz figuriert der Hombergchropf in der am Dienstag publizierten Liste als Eignungsgebiet unter den 20 Festsetzungen.

 

Viele Potenzialgebiete – namentlich rund um den Flughafen und am Bachtel – sind aufgrund objektiver Hindernisse durch die Militär- und Zivilaviatik ausser Betracht gefallen. Bei anderen standen Nutzen und Nachteile in naturschützerischer Hinsicht in einem Missverhältnis. Nun sollen für die verbleibenden Gebiete ein Richtplanänderungsverfahren sowie eine Gesetzesänderung zur Verfahrensbeschleunigung in Gang gesetzt werden. Die öffentliche Auflage wird von mehreren Informationsveranstaltungen in den betroffenen Regionen begleitet.

 

SVP-Präsidentin: «Vorgehen der Baudirektion inakzeptabel»

 

Mit Erstaunen habe sie verfolgt, dass der Regierungsrat am Standort in Bubikon festhalte, erklärte Seraina Billeter, Bubiker SVP-Ortsparteipräsidentin und Vizepräsidentin der SVP Bezirk Hinwil, in einer Stellungnahme gegenüber buebikernews. «Das Windkraftpotenzial am Hombergchropf ist äusserst gering, die negativen Auswirkungen auf das Landschaftsbild, welches für Bubikon von grosser Bedeutung ist, dafür umso grösser. Dass der Regierungsrat auf Einzelstandorte inmitten wertvoller Natur- und Erholungslandschaft setze, sei «unverständlich».

Zentral sei für sie aber vor allem, «dass die Mitbestimmung der betroffenen Gemeinden massiv beschnitten wird», erklärte Billeter: «Dass mit der Anwendung des kantonalen Plangenehmigungsverfahren das Bewilligungsverfahren beschleunigt und der Instanzenweg verkürzt wird, ist inakzeptabel. Windkraftanlagen dürfen nur mit Einwilligung der betroffenen Gemeinden gebaut werden.»

 

(bn)

 

 

(Bild: zvg zh.ch)
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Die Gebiete im Überblick
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Kommentare: 2
  • #1

    Markus (Dienstag, 02 Juli 2024 17:23)

    Das ist abzulehnen!
    Es überwiegen die möglichen unbekannten, teils bekannten negativen Auswirkungen auf Landschaft, Mensch und Tier. Nicht auszumalen wie es sein wird - wenn es mal in xJahren heisst - die umliegenden landwirtschaftlichen Flächen könnten aufgrund von toxischem Abriebmaterial der Rotorblätter nicht mehr genutzt werden.

    Eine Ablehnung durch die Bevölkerung ist möglich. Tendenziell eher als in der letzten Abstimmung zum Stromgesetz.

    Mit einer Visualisierung des Projektes werden viele Einheimische erschrecken und diesem Vorhaben, Mitunterstützend, zur Ablehnung bringen.

  • #2

    Xaver (Samstag, 06 Juli 2024 17:01)

    Natürlich ist der Baudirektor Neukom kein grüner Terrorist und die Tiere die verenden werden, haben in einem Umfeld der fanatischen ideologischen Verblendung das Nachsehen. Jeder vernünftige Mensch erkennt, dass ein solches Ungetüm, das die Landschaft in einem Radius von über 5 Km verschandeln wird, flatternd nur mit Hilfe eines Dieselgenerators an dieser Lage 10% der Nennleistung erreichen kann. Dass die Grüne auch in der Schweiz lediglich Handlager der chinesischen Industrieproduktion der Kommunistenpartei sind, ist Nebensache. Es geht um eine massive Wertverminderung der Immobilien, da für viele Eigentumsbesitzer heisst es bald Abschreibungen um bis zu 50% in Kauf nehmen zu müssen, wenn sich überhaupt einen Käufer finden lässt. Es kommt noch viel schlimmer für die Familien, die seit mehreren Generationen am Homberg leben, nicht nur wegen der Wertminderung der Immobilien, sondern weil ihre Gesundheit direkt bedroht wird. Auch die Pferde die hier leben, werden leiden müssen und die Opfer sein. Es ist äusserst primitiv was heute von verblendeten Ideologen auf Regierungsebene geboten wird, eigentlich stellen sie eine Gefahr für den Wohlstand und die Bevölkerung dar. Klar spielt ihnen die unkontrollierte Zuwanderung in die Hände. Durch Forderungen oder Diktate der Zürcher Regierung schwindet der Geist der Gemeindeautonomie, dabei entsteht Unsicherheit, Misstrauen und Unverständnis, selbst bei der zutraulichen, naiven und leichtgläubigen Bevölkerung.