Gemeindepräsident Angele im Jahr 2022: «Wenn die Bevölkerung etwas anderes will, müssen wir machen, was sie will»....

(Bild: Screenshot zuerioberland24.ch)
(Bild: Screenshot zuerioberland24.ch)

 

Kommentar. Seit dem vergangenen Mittwoch  (5. Juni 2024) ist in Bubikon nichts mehr wie vorher: Die Präsentation eines neuen Erscheinungsbildes mit neuem Logo hat in der Bevölkerung einen Entrüstungssturm ausgelöst. In einem Online-Voting von buebikernews sprachen sich fast 95 Prozent gegen das Logo aus, welches vom traditionellen Bezug zum Johanniterorden, zum Ritterhaus und zum Bubiker Wappen Abschied nimmt.

 

Und in unzähligen Kommentaren und Zuschriften wird vor allem auch die Kommuniktion des Gemeindepräsidenten scharf kritisiert: Die Bevölkerung war nämlich in die Pläne für ein Logo-Redesign in keiner Weise involviert und soll es nach den Aussagen von Gemeindepräsident Hans-Christian Angele am Infoabend auch nicht werden: eine demokratische Mitsprache sei nicht möglich. Nicht einmal die Parteivorstände waren vorab über in die Logo-Pläne informiert. Und buebikernews wartet seit Freitag auf Antworten aus dem Gemeindehaus zu einem umfangreichen Fragenkatalog.

 

Dabei war es gerade der heutige Gemeindepräsident Hans-Christian Angele, der in diversen Medienstatements an der Kommunikation seiner Vorgängerbehörde kein gutes Haar gelassen hatten. «Kommunikation ist heute das A und O», dozierte Angele selbstgefällig in einem Interview mit dem Onlineportal «Zürioberland» am 22. Mai 2022, kurz nach seiner Wahl. Und weiter: «Als normaler Bürger von Bubikon bin ich der Meinung, der Gemeinderat hat nicht gut kommuniziert und war immer in der Verteidigungsposition. Der Gemeinderat setzt ja nicht seine eigenen Ideen um, sondern die Anliegen der Bevölkerung. Und wenn diese etwas anderes will, müssen wir uns nicht verteidigen, sondern machen, was sie will.»

 

Umgesetzt auf die heutige desaströse Kommunikationssituation rund um das Logo müssten Angeles Sätze aus dem Jahr 2022 eigentlich zwingend bedeuten: sofortiger Abbruch der Übung, auch wenn diese vermutlich sehr kostspielig war! Denn vergessen wir nicht, was Michael Kaspar, der in Wolfhausen ansässige Chefredaktor des «Zürcher Oberländers», am Wahltag Angeles in seinem Zeitungskommentar schrieb: «Bubikon hat genug von leeren Verspechen». Auch wenn Kaspar das damals natürlich ganz anders meinte....

 

(bn)

«Gewirr von grünen Blättli und Rüstabfällen»: Anwendungsbeispiel des neuen Erscheinungsbildes (Screenshot Präsentation Infoabend 5. Juni 2024)
«Gewirr von grünen Blättli und Rüstabfällen»: Anwendungsbeispiel des neuen Erscheinungsbildes (Screenshot Präsentation Infoabend 5. Juni 2024)

Kommentar schreiben

Kommentare: 2
  • #1

    WINTER Markus (Montag, 10 Juni 2024 15:07)

    Ein absolutes No-Go. Eimal mehr leere Versprechungen, Worthülsen während einem Wahlkampf. Einmal gewählt, zählt Alles nichts mehr und es wird selbstherrlich entschieden und bestimmt. Als wäre ein Wahlsieg ein Freibrief. Ich habe ein anderes Verständnis von einer Demokratie. Das Volk, die Bürger, Steuerzahler, also wir *Alle* und nicht der Gemeinderat oder Gemeindepräsident bestimmen. Denkt daran bei den nächsten Wahlen!

  • #2

    Argus Sperber (Dienstag, 11 Juni 2024 10:29)

    Auch für Angele gilt halt, was für alle populistischen Politiker gilt: "Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern..."