Die Verkehrsbetriebe Zürichsee und Oberland (VZO) mit Sitz in Grüningen feiern ihr 75-Jahr-Jubiläum: Gegründet wurde das Unternehmen zwar bereits 1946, aber 1948, vor 75 Jahren, wurde der Busbetrieb aufgenommen, zuerst als Ersatz für die stillgelegten Linie der Uerikon-Bauma-Bahn, 1949 dann der Uster-Oetwil-Bahn und 1950 der Wetzikon-Meilen-Bahn.
In der Gemeinde Bubikon, wo zwischen den beiden Dörfern Bubikon und Wolfhausen noch ein originales, nie elektrifiziertes Bahnstück der UeBB – das so genannte Stammgleis mit dem Bahnhofgebäude in Wolfhausen – erhalten geblieben ist, trauern weite Kreise der Bevölkerung der 1948 zu Ende gegangenen Dampfbahnzeit noch immer nach. Dies zeigte sich vor zwei Jahren, als die Gemeindeversammlung den Bemühungen des Gemeinderats, der Industrie in Wolfhausen den Kauf einzelner Parzellen des Gleisareals für Expansionspläne zu ermöglichen, zunichte machte und den Wiedereintrag des Stammgleises in den kommunalen Richtplan durchsetzte. Ähnliche Dampfbahn-Romantik ist aus anderen Oberländer Gemeinden, die ab 1948 den Anschluss ans regionale Schienennetz mit dem Busverkehr tauschen mussten, nicht bekannt.
Der Bubiker Sonderfall hat wohl damit zu tun, dass noch viele Jahre nach 1948 halt doch noch ab und zu Dampfzüge zu Nostalgiefahrten zwischen Bubikon und Wolfhausen verkehrten – etwa zur Bubiker Chilbi und zum Ritterhaus-Märt in der Adventszeit. Auch als Industriegleis wurde die Strecke noch genutzt. Doch im Februar 2014 wurde die Anschlussweiche in Bubikon in einer Nacht- und Nebelaktion von den SBB ausgebaut – das Ende eines einigermassen «normalen» Bahnbetriebs auf dem Stammgleis. Seither ist nur noch ein Betrieb mit Draisinen und mit der «Wolfhuuser Bahn», einem auf dem Nauer-Areal in Wolfhausen stationierten alten Triebwagen mit Traktor als Zugfahrzeug möglich.
Im Zusammenhang mit der Richtplan-Diskussion wurde verschiedentlich darüber spekuliert, ob die Strecke wieder richtig reaktiviert werden könnte, auch als umweltfreundliche Zufahrt zu den Industrie- und Gewerbebetriebe in Wolfhausen. Das waren allerdings eher romantische Wunschträume als realistische Optionen. (bn)
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