Zwei Kadermitarbeitende verlassen die Gemeindeverwaltung aus unklaren Gründen

Baustellen mit spärlichen Informationen auch innerhalb der Verwaltung (Screenshot bubikon.ch)
Baustellen mit spärlichen Informationen auch innerhalb der Verwaltung (Screenshot bubikon.ch)

 

Ende Juli verkündete Gemeindepräsident Hans Christian Angele in einem Interview mit dem «Zürcher Oberänder», alles im Griff zu haben: die Kommunikation, vor allem aber auch die Personalsituation: «Auch da ist es uns gelungen, Ruhe und Professionalität hineinzubringen. Das gleiche Gefühl, die gleiche positive Stimmung wie im Gemeinderat spüre ich auch in der Verwaltung, die sehr gute Arbeit leistet. Und auch die Fluktuation bewegt sich völlig im normalen Rahmen.»

Die Realität kontrastiert allerdings deutlich zu diesem Statement: Während das Wetziker Regionalblatt gutgläubig und unhinterfragt Angeles Eigenwerbung nachdruckte, erlebte der Abteilungsleiter Tiefbau und Werke anscheinend gerade seine letzten Tage auf der Bubiker Gemeindeverwaltung. «Knall auf Fall» habe der Kadermitarbeiter, der noch keine zwei Jahre im Amt war, sein Büro geräumt und sei seither nicht mehr gesehen worden, berichten Quellen. Kommuniziert wurde offenbar innerhalb der Gemeindeverwaltung der Weggang an sich, aber nicht der Grund dafür. Öffentlich kommuniziert wurde gar nichts. Der Mitarbeiter erscheint aktuell (23. August 2023) auf der Gemeindewebsite noch immer als Abteilungsleiter, und in einem aktuell laufenden Stelleninserat ist er als Ansprechperson für Bewerbende aufgeführt.

Was war geschehen? Auf Anfrage von buebikernews bestätigte Gemeindeschreiber Urs Tanner den Abgang des Abteilungsleiters. Er habe seine Stelle gekündigt und falle «derzeit krankheitshalber aus». Urs Tanner: «Aus Gründen des Datenschutzes können wir keine Beweggründe für seine Kündigung angeben.» Laut dem Gemeindeschreiber hat sodann ein weiteres Kadermitglied, eine Abteilungsleiterin, ebenfalls ihre Stelle gekündigt: «Auch hier können wir aus Gründen das Datenschutzes keine weiteren Auskünfte erteilen.» Man sei derzeit «mit den Nachfolgeregelungen beschäftigt».

 

Beobachter der Bubiker Gemeindepolitik erleben damit ein Déjà-vu: Im Zentrum der Kritik an der Gemeindeführung der vergangenen Jahre standen jeweils personelle Fragen und Ereignisse genau solcher Art. Und der aktuelle Gemeindepräsident war an vorderster Front bei den Kritikern mit dabei. Genüsslich wurde dies auch regelmässig vom «Zürcher Oberländer» mit reisserischen Stories befeuert – vom selben «Zürcher Oberländer», der sich heute handzahm in bravem Wohlfühljournalismus übt.


(bn)

Kommentar schreiben

Kommentare: 1
  • #1

    S. D. aus B. (Donnerstag, 31 August 2023 13:20)

    Wenn man richtig hinschaut, sind es ja nicht nur die beiden aktuell bekannten Abgänge im Kader. Die Bilanz von Gemeindepräsident und Gemeindeschreiber ist tatsächlich noch schlechter. Und unter dem Deckmantel von Datenschutz kommuniziert man mal am Besten gar nix. Hat man nicht dem Vorgänger des jetzigen Gemeindeschreibers damals schlechte Kommunikation vorgeworfen?

    Damals hatte sich der Züri Oberländer von den Parteien instrumentalisieren lassen, um Gemeindeschreiber und Gemeindepräsidentin öffentlich "weg zu mobben". Anstatt zu recherchieren werden die Rädelsführer von damals jetzt befragt, ob es denn jetzt besser geworden sei.

    Ganz ehrlich ... mein Einblick zeigt mir Folgendes: es ist gar nichts besser geworden. Parteien, Gemeinderat und Gemeindeschreiber kehren aktuelle Missstände unter den Teppich. Verständlich. Wer hat denn wirklich die Erwartung, dass gerade jetzt jemand hinsteht und zugibt, dass sich nix verbessert hat? Sicherlich nicht jene, welche damals den Mund gross aufgerissen haben.

    @ Züri Oberländer: Ihr seit kein Gemeindepublikationsorgan. Versucht es mal mit journalistischer Recherche. Oder anders gesprochen grabt doch mal im Dreck, anstatt den Dreck, welcher Euch hingeworfen wird, einfach weiter zu werfen.