Einen Informationsmarathon durch vier wichtige Themen der Bubiker Gemeindepolitik veranstaltete der Gemeinderat am Donnerstgabend (25. Mai 2023) im Wolfhauser Geissbergsaal. Jeder einzelne der behandelten Themenblöcke
- Immobilienstrategie
- Energieplanung/Projekt Wärmeverbund
- Neuausrichtung der familienergänzenden Kinderbetreuung im Vorschul- und Schulalter
- Siedlungs- und Liegenschaftsentwässerung (neue Gebührenverordnung für die Siedlungsentwässerungsanlagen)
hätte bestimmt Stoff für einen ganzen Informations- und Diskussionsabend abgegeben, besonders natürlich jene Themen, die demächst an einer Gemeindeversammlung behandelt werden sollen. So aber blieb vieles an der Oberfläche, und für Fragen oder Meinungsäusserungen blieb wenig Zeit und Raum, denn es wartete für die Teilnehmenden ja noch ein grosszügiger Apéro.
Zusammenfassend bot der Abend folgende neuen Erkenntnisse, die im Dorf bestimmt noch zu reden geben werden:
Die überarbeitete und vervollständigte Immobilienstrategie sieht Investitionen von gegen 78 Millionen Franken für Neubau und Instandstellung von Immobilien-Infrastruktur vor: 67 Millionen für Schulraum in Bubikon, 8 Millionen für Schulraum in Wolfhausen und 3 Millionen für einen neuen Werkhof. Das werde «ganz sicher» zu einer Steuererhöhung führen, sagte Liegenschaftenvorstand Reto Frey. Der Gemeinderat rechnet mit einer massiven Zunahme der Netto-Verschuldung , bei gleichbleibendem Steuerfuss sogar bis über 4000 Franken pro Einwohner bis zum Jahr 2031. Anschliessend soll sich die Verschuldung dann wieder erholen.
Hochbauvorsteherin Seraina Billeter erläuterte die Pläne für die Energiezukunft der Gemeinde. Die Priorität liegt im Anschluss an das Fernwärmenetz der KEZO, von dem aber nicht alle Dorfteile profitierten können. Insbesondere nicht die Aussenwachten und der Dorfteil Wolfhausen – es sei denn, die Gemeinde finanziere mit Steuergeldern dem Netzbetreiber unrentable Anschlussleitungen. Für Wolfhauen, das gut ans Gasnetz angeschlossen ist, werden Möglichkeiten für eigene Anlagen mit erneuerbarem Gas geprüft.
Für die familienergänzende Kinderbetreuung will Bubikon laut Schulpräsidentin Heidi Marty eine für alle Betreuungsformen (Krippen, Tagesstrukturen, Tagesfamilien) einheitliche Rechtsgrundlage und Subventionierung schaffen. Ab dem 26. Mai 2023 kann auf der Website der Gemeinde ein «Kita-Rechner» abgerufen werden, wo konkret die Beiträge nach dem neuen Elternbeitragsreglement errechnet werden können.
Die Gebühren für die Siedlungsentwässerung sind seit Jahren ein Dauerbrenner. Eine erste Vorlage an die Gemeindeversammlung wurde wegen drohenden Misserfolgs vom Gemeinderat zurückgezogen. Nun legte Tiefbauvorstand Martin Kurt einen neuen Vorschlag auf den Tisch: Die 1,8 bis 2 Millionen Franken Kosten, die zwingend gedeckt werden müssen, sollen neu verursachergerecht verteilt werden. Es soll nicht nur wie bisher das Schmutzwasser belastet werden, sondern auch das Regenwasser. Für das Schmutzwasser werden neu eine Grundgebühr und ein Staffeltarif eingeführt, für das Regenwasser eine Gebühr für die befestigte Grundfläche. Profitieren werden Abonnenten, die im Verhältnis zur Grundfläche vergleichsweise viel Wasser verbrauchen. Mehr bezahlen werden Abonnenten, die wenig Schmutzwasser auf einer riesigen, unversiegelten Grundstückfläche produzieren.
Über die Kinderbetreuungsvorlage, die bereits an der Gemeindeversammlung vom 14. Juni 2023 behandelt wird, hat buebikernews
bereits berichtet und die entsprechenden Unterlagen online
gestellt. Die neue Abwassergebührenverordnung kommt am 13. September 2023 an die Gemeindeversammlung, ebenso ein erster Wettbewerbskredit im Zusammenhang mit der
Immobilienstrategie.
(bn)
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