Die Gemeindeverwaltung Bubikon verzeichnet erneut zahlreiche Personalwechsel. Derzeit werden für sechs offene Stellen Mitarbeitende gesucht.
Eine angeblich (zu) hohe Personalfluktuation in der Gemeindeverwaltung – das war in der vergangenen Legislaturperiode ein politischer Dauerbrenner in Bubikon. In
gemeinderatskritischen Kreisen wurden zahlreiche Geschichten herumgeboten und von der sensationsgierigen Regionalpresse bereitwillig kolportiert und skandalisiert. Es wurden Anfragen an die
Gemeindeversammlung lanciert und angeblich Schuldige benannt. Und es wurde mehrfach kritisiert, dass der – notwendige – Einsatz von Springern auf unbesetzten Stellen der Gemeinde hohe Kosten
verursachen würde.
Höhepunkt war im Februar 2021 eine schriftliche und ultimative Aufforderung der Präsidenten von SVP, FDP, Mitte, Freien Bürgern und SP an den Gemeinderat, sich vom damaligen Gemeindeschreiber Stefan Mettler zu trennen. Obschon neutrale Personalbefragungen die Vorwürfe gegen Mettler zur Personalführung in keiner Weise bestätigten und auch ein vom Bezirksrat angestrengtes Verfahren ergebnislos verlief, verliess Mettler im Frühling 2021 die Gemeinde.
Weitgehend unbeachtet und nicht hinterfragt ist der Umstand, dass auch in der laufenden Legislatur zahlreiche Personalwechsel in der Gemeindeverwaltung stattfanden und stattfinden. Derzeit (10. Mai 2023) sind auf dem Stellenportal publicjobs.ch nicht weniger als sechs offene Stellen ausgeschrieben. Gesucht werden Mitarbeitende für die stellvertretende Bereichsleitung Finanzen, für Sachbearbeitung in der Abteilung Tiefbau und Werke, für das Sozialsekretariat, für die Projektleitung in der Abteilung Tiefbau und Werke sowie zwei Fachpersonen für die Zusatzleistungen AHV/IV.
Für letztere beiden Vakanzen ist der Grund bekannt und öffentlich: Im Mai 2022 hatte der Gemeinderat einen Antrag der Abteilung Soziales für eine Stellenerhöhung um 20 Prozent abgelehnt und stattdessen die Planung für eine Auslagerung der Durchführungsstelle an den Kanton (SVA) in Angriff genommen. In der Folge kündigten die beiden Sachbearbeiterinnen Zusatzleistungen ihre Jobs. Die vom Gemeinderat gewünschte Auslagerung wurde dann allerdings am 7. Dezember 2022 von der Gemeindeversammlung abgelehnt, weshalb die Stellen erneut besetzt werden müssen. (bn)
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Emanuel (Mittwoch, 10 Mai 2023 15:34)
Die Parteipräsidenten drängten auf die Trennung vom Gemeindeschreiber, nicht wegen seiner Personalführung, sondern wegen seines Verhaltens ihnen gegenüber. Der vollständige Eklat kam zustande, als der Gemeindeschreiber die genannten Parteipräsidenten intern und später öffentlich als Nazis bezeichnete