Das Tandemprojekt «zäme da» bringt Personen aus der lokalen Bevölkerung mit Geflüchteten zusammen, um ihnen das Ankommen und Einleben in der Schweiz zu erleichtern. Es unterstützt Menschen bei der Integration. Neue TandempartnerInnen werden gesucht.
«buebikernews» hat sich in der Kulturstube in Rüti getroffen mit Denise Lüscher, Manal Suliman und der Rütner Pfarrerin Claudia Rüegg. Claudia Rüegg ist eine der Verantwortlichen des Projekts «zäme da» in Bubikon, Dürnten und Rüti.
Zwei Frauen treffen sich
Vor einem Jahr haben sich Denise Lüscher aus Tann und Manal Suliman, ursprünglich aus Syrien und seit neun Jahren in der Schweiz, kennengelernt. Denise Lüscher wurde pensioniert und hatte
gelesen, dass es diese Tandems gibt. Für sie war sofort klar, da will sie sich engagieren. Sie hat mit den Verantwortlichen Annette Carle und Claudia Rüegg Kontakt aufgenommen und wurde zu einem
ersten Kennenlernen eingeladen. Dort wurde nach ihrer Motivation gefragt und ein mögliches Engagement besprochen. Sie wurde daraufhin mit Manal in Kontakt gebracht und es funktionierte rasch
unter den beiden Frauen.
Manal Suliman kam 18 Monate später in die Schweiz als ihr Mann, der heute als Coiffeur in Zürich arbeitet. Zur Familie gehören drei Kinder, die alle in Rüti die Schule besuchen. Manal ist für die
Familie zuständig, geht regelmässig in den Deutschkurs und arbeitet in einem Teilzeitpensum.
Alltagsunterstützung findet Anklang
Die beiden Frauen treffen sich einmal wöchentlich und Denise Lüscher unterstützt Manal Suliman bei den Deutsch-Hausaufgaben. Sie kann ihr nochmals erklären, was Manal nicht richtig verstanden
hat. Manchmal hat Manal auch administrative Sachen, die sie Denise fragen kann. Es gibt Briefinhalte, die unklar sind oder Mails, bei denen sie zur Beantwortung Hilfe benötigt. Denise erklärt ihr
das Wesentliche und gibt ihr Alltagsunterstützung. Wenn noch Zeit bleibt, kocht Manal für Denise und sie essen etwas zusammen oder trinken einen Kaffee. Manal berichtet, dass es ihr die
Integration ins Dorf und die Region erleichtert. Oft kennen Geflüchtete lange niemanden aus der Bevölkerung und das erschwert ihnen das Einleben.
Denise erwähnt, dass sie grosse Bewunderung hat für Manal, die ihren Alltag in unserer Kultur gut meistert. Der Kontakt ist ein Geben und Nehmen. Sie hat interkulturelles Essen kennengelernt und
viel vom Leben in Syrien, der Flucht und die Familie von Manal erfahren. Auch von den Schwierigkeiten der Geflüchteten hat sie gehört.
Gemeinsames Projekt
«zäme da» ist ein Projekt der Caritas Zürich und der Reformierten Kirche des Kantons Zürich, wurde ins Kantonale Integrationsprogramm des Kantons Zürich (KIP) aufgenommen und wird durch den
Kanton finanziert. «zäme da» gibt es in den Regionen Hinwil, Meilen, Pfäffikon und Uster.
Für Freiwillige werden Weiterbildungen angeboten, die bei der Tätigkeit unterstützend wirken. So fand eine Weiterbildung durch eine Psychiaterin zum Thema Trauma statt oder das Thema Nähe –
Distanz wird in einer kommenden Weiterbildung aufgegriffen. Die Weiterbildungen sind freiwillig.
Neue Freiwillige werden gesucht
In Rüti, Dürnten und Bubikon existieren seit einem Jahr rund 20 Tandems, die demnächst ihren Abschluss finden. Manche Freiwilligen engagieren sich erneut, andere werden pausieren. Deshalb werden
neue Freiwillige gesucht, die monatlich rund vier Stunden aufwenden können und bereit sind, Geflüchteten eine Alltagsunterstützung zu bieten. Die Möglichkeiten der Unterstützung sind vielfältig
und werden gemeinsam vereinbart, auch der Ort der Treffen ist unterschiedlich und wird zu Beginn abgemacht.
Ursula Stämpfli
Sind Sie am Tandemprojekt «zäme da» interessiert?
Gerne können Sie sich bei den Koordinatorinnen für Bubikon melden:
Annette Carle (078 681 55 88) und Claudia Rüegg (078 810 13 76)
Mail: tandem@refrueti.ch
Mehr Informationen: www.zaeme-da.ch
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