Die Zürcher Staatsanwaltschaft führt im Zusammenhang mit der Neonazi-Party im Rütner Pfadiheim vom 18. Juni 2022 gegen mehrere Personen ein Strafverfahren. Gegen die Beteiligten wird wegen des Verdachts auf Diskriminierung ermittelt, wie die NZZ berichtet. Zudem werde im laufenden Verfahren auch geprüft, ob Verstösse gegen weitere Straftatbestände vorlägen.
Unmittelbar nach dem Vorfall hatte die Polizei noch verneint, dass das Treffen ein Verfahren nach sich ziehen werde. Im August rapportierte sie dann laut dem Zeitungsbericht die Ereignisse an die Staatsanwaltschaft, die nun ein formelles Strafverfahren eröffnete.
Als «Wandergruppe Züger» getarnt hatten die Neonazis das Heim der regionalen Pfadiabteilung Paprika für ein Fest anmieten können. Und dies, obschon die Behörden bereits vor dem Anlass Hinweise auf ein bevorstehendes Treffen der Rechtsextremen in der Region hatten. So hatte die St. Galler Kantonspolizei eine Party in Kaltbrunn durch ein Veranstaltungsverbot gerade noch verhindern können – Rüti war dann offenbar der Ausweichstandort. Die Zürcher Kantonspolizei trat erst in Erscheinung, als die dortige Party bereits im Gang war.
An dem Treffen in Rüti nahmen rund 50 Personen teil – grösstenteils aus Deutschland. Es kam dabei zu Auftritten zweier bekannter Szenen-Bands aus Deutschland. Laut dem NZZ-Bericht werden Verbindungen der Akteure zum einem polizeibekannten Rechtsextremen aus dem Zürcher Oberland vermutet. (bn)
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