Alljährlich in der Adventszeit, wenn der Wolfhauser Christbaum neben der Säule mit dem Wolfhauser "Wappentier" errichtet wird, erinnern wir uns an den Wolf, der dem Bubiker Dorfteil seinen Namen gab...aber stimmt das auch wirklich?
Eher nicht, wenn wir den Lokalhistorikern Glauben schenken wollen. Der letzte Wolf in der Gegend wurde jedenfalls nicht auf Wolfhauser Gebiet erlegt, sondern im Jahr 1640 in der Fuchsrüti im Grenzgebiet zu Herschmettlen, wie Jakob Zollinger in der Bubiker Dorfchronik «Bubikon – Wolfhausen – zwei Dörfer, eine Gemeinde» berichtet.
Vielmehr sind sich die Historiker einig: Der Name Wolfhausen geht auf die Alemannenzeit nach 600 zurück und bedeutet «Behausung eines gewissen Wolfgrim». Ein solcher wird denn auch 811 urkundlich erwähnt: Er schenkte zusammen mit seiner Frau Adthane sein Gehöft Puapinchova dem Kloster St. Gallen. Puapinchova – das bedeutet «bei den Höfen der Bubinger», und daraus ist der Orts- und Gemeindename Bubikon entstanden. Wer dieser Wolfgrim war, wissen wir nicht. Eher unwahrscheinlich, dass es sich um denselben Wolfgrim handelt, der 881 als Getreuer des Kaiser Karl III. erwähnt wurde, als er Wipkingen zum Lehen bekam. So alt wurde man damals selten.
Jedenfalls steht fest: 2011, als Bubikon sein 1200-Jahr-Jubiläum feierte, war eigentlich auch oder vor allem auch das Jubiläum ebendieses Wolfgrims – denn ihm unterstand bis dahin der Hof Bubikon...
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