«Handelt der Bezirk Hinwil fahrlässig?» – Mit dieser Schlagzeile spricht das Online-Portal «zueriost.ch» die Frage offen aus, welche derzeit viele Menschen im Oberland beschäftigt: Während ein Grossteil der Zürcher Gemeinden ein generelles Feuer- und Feuerwerkverbot erlassen hat, beschränkt man sich im ganzen Bezirk Hinwil und in Teilen des Bezirks Pfäffikon auf die Minimalvorschriften, die der Kanton vorgegeben hat: Feuerverbot im Wald in Waldesnähe.
Ein von «zueriost.ch» befragter Meteorologe mag zwar die zögerliche Haltung der Hinwiler Gemeindepräsidien nicht explizit als «fahrlässig» bezeichnen, findet aber dennoch: «Im Umgang mit Feuer kann man aber sicher nicht vorsichtig genug sein.» Bestätigt wird vom Fachmann allerdings die Tatsache, dass die paar Regentropfen der letzten Tage keine Entschärfung der Waldbrandgefahr gebracht haben, und dass ab dem Wochenende wieder heisses und trockenes Wetter angesagt ist.
Etwas deutlicher äussert sich gegenüber «zueriost» allerdings Stefan Burch, Revierförster Hinwil/Wetzikon: «Ich würde es natürlich begrüssen, wenn die Gemeinden das Feuerverbot im Wald auch für auf das restliche Gemeindegebiet ausweiten würden, weil Winde Flächenfeuer schnell in den Wald tragen können.» Stefan Burch ist nicht nur ein ausgewiesener Fachmann, sondern auch ein politisches Schwergewicht im Bezirk: Er führt derzeit den Vorsitz des Wetziker Stadtparlaments, des Grossen Gemeinderats.
In vielen Facebook-Kommentaren bringen Menschen zum Ausdruck, was «buebikernews» bereits vor ein paar Tagen angesprochen hatte«: dass der weisse Fleck Bezirk Hinwil in der Zürcher Landschaft am 1. August zu einem Feuerwerktourismus führen könnte, was die Brandgefahr in diesen Gemeinden und die Lärmbelastung noch weiter verschärfen würde. «Das Dümmste wäre, wenn Leute aus dem Bezirk Uster ihre verdammten Raketen und Böller bei uns im Bezirk Hinwil ablassen», kommentiert etwa ein Bubiker den «zueriost»-Artikel: «Es ist bis am Montag knochentrocken.»
Unabhängig von Wetter und Brandgefahr sprechen sich in den Facebook-Gruppen aber auch zahlreiche Menschen allein schon aus Tierschutzgründen für eine Einschränkung der Erst-August-Knallerei aus. (bn)
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