Keine weitergehenden Verbote in Bubikon – droht nun ein «Feuerwerktourismus»?

Warntafel am Waldrand in Wolfhausen (Bild: buebikernews)
Warntafel am Waldrand in Wolfhausen (Bild: buebikernews)

Trotz anhaltender Trockenheit und Waldbrandgefahr bleibt es in Bubikon – wie auch in den übrigen Gemeinden des Bezirks Hinwil – im Hinblick auf den 1. August bei den vom Kanton erlassenen Vorschriften: Feuerverbot im Wald und in Waldesnähe. Auf ein weitergehendes absolutes Feuer- und Feuerwerkverbot, das teilweise sogar Grillieren mit Holzkohle auf dem Balkon umfasst und von zahlreichen Gemeinden im Kanton beschlossen wurde, haben die Gemeindepräsidien des Bezirks Hinwil verzichtet, wi aus einer Mitteilung vom Mittwoch hervorgeht.

 

Ganz anders dagegen etwa die Gemeinden rund um den Greifensee: Sämtliche Gemeinden – Mönchaltorf, Egg, Maur, Fällanden, Dübendorf, Schwerzenbach, Greifensee und die Stadt Uster – haben vom Recht, eigene, restriktivere Vorschriften zu erlassen, Gebrauch gemacht. Auch Oetwil am See hat ein Verbot erlassen.

 

Viele Felder seien abgeerntet, die Temperaturen hätten sich abgekühlt und nach den vereinzelten Regenfällen sei auch für das kommende Wochenende mit Niederschlägen zu rechnen, heisst es dagegen in der Mitteilung der Hinwiler Gemeindepräsidien: «Die Präsidien der Gemeinden sowie der Stadt im Bezirk Hinwil haben sich nach Abwägen der Fakten darauf geeinigt, vorläufig keine weiteren Massnahmen anzuordnen, die über das kantonale Feuerverbot in Wäldern hinausgehen.» Die Bevölkerung im Bezirk Hinwil sei aber angehalten, sich konsequent an die kantonalen Vorgaben zu halten: In Wäldern und Waldesnähe kein Feuer (Mindestabstand 50 m zum Waldrand) sowie kein Feuerwerk (Mindestabstand 200 m zum Waldrand). «Beim Abbrennen von Feuerwerk am 1. August ist besondere Vorsicht geboten.»

 

Ist die unterschiedliche Handhabung im Zürcher Oberland sinnvoll, fragen sich Landwirte und Haustierbesitzer in den «liberalen» Gemeinden kopfschüttelnd. Ist nicht zu befürchten, dass Feuerwerksfans aus den Verbotsgebieten am 1. August einfach in benachbarte Gemeinden ohne Verbote ausweichen, um ihre Böller und Raketen abzuschiessen? Und damit dort die Brandgefahr und die Lärmbelastung noch weiter erhöhen? «Da alle Gemeinden im Bezirk vereinbart haben, auf zusätzliche Einschränkungen zu verzichten, sollte es zumindest innerhalb des Bezirks Hinwil zu keinem Feuerwerktourismus kommen», meint der Bubiker Gemeindeschreiber Urs Tanner.

 

Immerhin lässt der Hinwiler Gemeindepräsidentenverband noch ein Türchen offen: Seine Entscheidung gelte «bis auf weiteres». Die Wetteraussichten würden laufend beobachtet und gegebenenfalls werde eine neue Lagebeurteilung vorgenommen. (bn)

 

Auch die Feuerstellen in der bewaldeten Badi Egelsee mussten ausser Betrieb genommen werden. (Bild: Bad Egelsee)
Auch die Feuerstellen in der bewaldeten Badi Egelsee mussten ausser Betrieb genommen werden. (Bild: Bad Egelsee)

Kommentar schreiben

Kommentare: 0