Die Kantonspolizei Zürich hat am späteren Samstagabend (18. Juni 2022) eine Grosskontrolle bei einem Gruppenhaus in Rüti durchgeführt. Laut Medienkitteilung
wurden rund zwei Dutzend Personen weggewiesen.
Gegen 21 Uhr ging bei der Kantonspolizei Zürich die Meldung ein, dass in einer Waldhütte in Rüti ein Treffen von Anhängern der rechtsextremen Szene stattfinden
würde und möglicherweise Straftaten begangen würden. Sofort wurden erste Patrouillen vor Ort aufgeboten, um sich ein Bild der Situation zu machen. Die Polizei traf vor Ort auf rund 50 Personen,
welche die Waldhütte anscheinend unter falschen Angaben gemietet hatten.
Anschliessend wurden weitere Einsatzkräfte aufgeboten und die rund 55 bereits Anwesenden sowie weitere Eintreffende kontrolliert; rund zwei Dutzend Personen wurden
weggewiesen. Zirka 30 Personen konnten aufgrund ihrer Fahrunfähigkeit nicht weggewiesen werden und übernachteten vor Ort. Durch die Kantonspolizei Zürich wurde die Einhaltung von Ruhe und Ordnung
während der Nacht mehrmals überprüft.
Wie die Kantonspolizei schreibt, handelte es sich bei den Teilnehmenden um Personen aus der Schweiz sowie auch aus Deutschland im Alter zwischen 22 und 56 Jahren. Der Einsatz verlief ohne Zwischenfälle und war kurz nach 00.30 Uhr beendet.
Bei dem Gruppenhaus handelt es sich nach übereinstimmenden Berichten um das Pfadiheim der Pfadiabteilung «Paprika», zu welcher auch die Pfadis aus Bubikon und Wolfhausen gehören. Gemäss Website wird das Heim «nur an Pfadiabteilungen und ähnliche Organisationen für Lager, Kurse, Weekends etc.» vermietet. Für die Zeit vom 17. bis zum 19. Juni war das Heim an eine «Wandergruppe Züger» vermietet, wie aus dem im Internet publizierten Belegungsplan hervorgeht.
Update 20. Juni 2022: Polizeiintervention auch in Kaltbrunn SG
Am Monat meldete die Kantonspolizei St. Gallen, dass auch sie am Samstag ein Treffen eines rechtsradikalen Netzwerkes in Kaltbrunn SG verhindert habe. Die Polizei habe bereits am Freitag einen Hinweis erhalten, wonach ein Treffen und ein mögliches Konzert mit rechtsextremen Gedankengut im Kanton St.Gallen stattfinden soll. Umfangreiche Ermittlungen ergaben, dass dazu ein Veranstaltungslokal in Kaltbrunn angemietet wurde. Der Vermieter zeigte sich laut Polizeimitteilung «sehr kooperativ». Er war nicht aufgeklärt, dass es sich bei den Mietenden um Mitglieder einer extremistischen Vereinigung handelte. Der Vertrag wurde sofort annulliert. Die Kantonspolizei St.Gallen sprach gegen den Veranstalter ein Veranstaltungsverbot im ganzen Kanton aus. Dabei wurde erstmals der Nachtrag zum Polizeigesetz angewendet, welcher es der Kantonspolizei St.Gallen ermöglicht, ein Veranstaltungsverbot auszusprechen, wenn die demokratische und rechtsstaatliche Grundordnung oder das Sicherheitsempfinden der Bevölkerung durch die Veranstaltung massgeblich beeinträchtigt wird. (bn)
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