Gemeindewahlen: Bubikon ist spät dran

Am 30. März 2014 wählen die Bubikerinnen und Wolfhauser ihre Gemeindebehörden neu. Bis zum 24. Januar 2014 müssen Kandidaturen bei der Gemeinderatskanzlei hinterlegt sein, wollen die Kandidierenden auf den gedruckten Beiblättern zu den leeren Wahllisten erscheinen.

 

Doch während sich in den umliegenden Gemeinden das Kandidatenkarussell schon munter dreht, herrscht in Bubikon noch gähnende Langeweile. Offiziell weiss man bis jetzt lediglich, wer von den Bisherigen nicht mehr antritt und wer sich demzufolge nochmals zur Wahl stellt. Kandidaturen für die vakanten Ämter – das sind namentlich die beiden Präsidien von Politischer Gemeinde und Schulgemeinde – werden bisher erst unter vorgehaltener Hand gehandelt. Klar scheint einzig, dass es für das Schulpräsidium zu einer quasi SVP-internen Kampfwahl zwischen der bisherigen SVP-Schulpflegerin Andrea Keller, die die Partei offenbar im Streit verlassen hat und als Parteilose antritt, und dem vom SVP-Vorstand nominierten Ueli Giger kommen dürfte – sofern die SVP-Mitgliederversammlung vom kommenden Donnerstag diese Nomination bestätigt.

 

Dass es bisher nicht einmal zu einer koordinierenden Sitzung der Parteivorstände gekommen ist, hängt mit dem überraschenden, von der SVP beharrlich verschwiegenen Rücktritt von SVP-Präsident Toni Hintermann im Oktober zusammen. Ein Termin für eine PVK-Sitzung Anfang November wurde von der SVP, die derzeit den PVK-Vorsitz führt, kurzfristig abgesagt. Ein neuer Termin ist erst für Mitte Dezember vorgesehen.

 

Reicht die Zeit für die Parteien noch, die Wahlgeschäfte seriös vorzubereiten? Das scheint fraglich. Die Parteivorstände müssten mit den Informationen und Vorschlägen, die an der PVK-Sitzung von denen einzelnen Parteien präsentiert werden, in ihre Gremien zurückgehen und die Lage analysieren, ob und wo sie allenfalls eigene Kandidaturen bringen oder sich lieber zurückhalten wollen. Wo sie Allianzen schmieden und Unterstützungen eingehen möchten. Dazu sind sicher auch Mitgliederversammlungen nötig. Dies im terminüberfrachteten Dezember und in der anschliessenden Weihnachtsferienzeit über die Bühne bringen zu können, scheint fast unmöglich.

 

Gerade aus diesem Grund ist die anhaltende Geheimniskrämerei der Bubiker SVP rund um den Rücktritt ihres Präsidenten und um die – damit wohl im Zusammenhang stehende – Kampfkandidatur Keller/Giger eine Zumutung für Bubikon. Denn wenn es dieses Newsportal nicht gäbe, wüsste – ausser ein paar Eingeweihten – bis jetzt überhaupt noch niemand von diesen für die ganze Gemeinde und die demokratische  Ausmarchung enorm wichtigen Vorkommnissen.

 

Thomas Illi

 

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