Bubiker Festredner führt auch "Taufen" durch

www.nicolaslindt.ch/
www.nicolaslindt.ch/

Auf Einladung der Freien Bürgervereinigung Bubikon (FBV), welche dieses Jahr den politischen Teil der Bubiker Bundesfeier bestreitet, spricht um 20.15 Uhr der Walder Schriftsteller, Erzähler und Ritualbegleiter Nicolas Lindt im Festzelt im Chilehölzli.

 

Auf die Reaktionen des Bubiker Festpublikums darf man gespannt sein: Nicolas Lindt, der im "Zürcher Oberländer" regelmässig das "Logbuch" schreibt, ist eine nicht unumstrittene Persönlichkeit in der Region. Während der Zürcher Jugendunruhen in den frühen achtiger Jahren profilierte sich Lindt als ultralinker Journalist, unter anderem als Gründer der Zeitung "Eisbrecher". Seit 1989 als freier Schriftsteller und Erzähler tätig, begann Lindt ab 1996 auch Traurituale durchzuführen. Später kamen dann auch Abschiedsrituale bei Beerdigungen – "ohne Religion und Theologie", wie es auf seiner website heisst – dazu, und mittlerweile führt Nicolas Lindt auch "Taufen" durch. "Ein Kind ausserhalb der Institution einer Kirche zu taufen, bedeutet, es feierlich aufzunehmen nicht in eine Kirchgemeinde, sondern in die Gemeinschaft der Menschen", schreibt Nicolas Lindt auf seiner Website.

 

Bei seinen alles andere als christlichen Taufritualen greift Lindt durchaus auf die christliche Symbolik zurück: So "segnet" er das zu taufende Kind, "nach dem alten universellen Brauch, mit dem Wasser des Lebens." Lindts Preise sind recht happig: Eine Taufe "im Namen der Liebe" kostet 750 Franken. Wer sich von Lindt schon trauen liess oder bereits ein Kind zur Taufe brachte, bekommt Rabatt. Lindt stellt laut seiner Website auch Taufdokumente aus. Beim reformierten Bubiker Pfarrer Thomas Muggli-Stokholm hat die Verpflichtung Lindts als Augustredner Kopfschütteln ausgelöst. "Ich habe gestaunt und mich gefragt, ob ein erklärter Freidenker wirklich repräsentativ ist für die schweizerische Gesellschaft, wie dies ein Augustredner ja sein sollte."

Kommentar schreiben

Kommentare: 0