Untersuchung der bei Arbeiten östlich der Kirche Bubikon entdeckten Gebeine mit sensationellem Befund
Bei Arbeiten im Zusammenhang mit dem neuen Gemeinschaftsgrab stiessen die Arbeiter östlich der Bubiker Kirche vor einigen Tagen auf menschliche Gebeine ("buebikernews" berichtete). Da des gesamte Areal rund um die Kirche archäologische Zone ist, wurde die Kantonsarchäologie Zürich beigezogen. Jetzt liegen die sensationellen Resultate der Untersuchungen vor: Eines der entdeckten Gräber gehört keinem Geringeren als dem Grafen Diethelm V. von Toggenburg, dem Stifter des Ritterhaus Bubikon!
Ursprünglich war man davon ausgegangen, dass die Gebeine aus dem 15. Jahrhundert stammen, denn bei einer Kirchenrenovation im Jahr 1957 waren bereits in der Nähe Knochen gefunden worden, die damals auf die Zeit der Burgunder Kriege datiert wurden. Eine Radiokarbonanlayse hat dann aber ergeben, dass die jetzt entdeckten Gebeine viel älter sind und aus dem 12. Jahrhundert stammen müssen, aus der Zeit der Kreuzzüge. Weitere Untersuchungen, namentlich die Analyse von Grabbeigaben – darunter ein Siegelring mit dem persönlichen Wappen des Grafen Diethelm –, führten nun zum sensationellen Befund, dass es sich bei einem der Gräber um jenes des berühmten Toggenburgers handeln muss, der nach seiner Rückkehr aus dem Heiligen Land im Jahr 1192 einen Teil seines Besitzes in Bubikon dem Jerusalemer Johanniterorden stiftete. Hier entwickelte sich dann im Laufe der Jahrhunderte die Kommende Bubikon mit dem bis heute erhaltenen Ritterhaus.
"Tischgrab" in der Ritterhauskapelle ist nur ein Denkmal
In der Kapelle des Ritterhauses befindet sich zwar eine Kopie des so genannten Tischgrabes des 1207 verstorbenen Grafen Diethelm (das Original liegt im Landesmuseum), einer Grabplatte mit dem Wappen der Toggenburger. Dabei handelt es sich aber nur um eine Art Denkmal für den Stifter der Kommende aus dem 15. Jahrhundert. Die ursprüngliche Grabplatte soll im Alten Zürichkrieg zerstört worden sein. Wo sich das effektive Diethelm-Grab befindet, war bis dato nicht bekannt.
Eine Grablegung beim Ritterhaus war zwar denkbar, stand die Grabplatte doch noch im 17. Jahrhundert bei einer Grabnische im 1819 abgebrochenen Chor der Ritterhaus-Kapelle. Den Archäologen war allerdings seit längerem bekannt, dass die meisten Toggenburger Grafen und ihre Familienangehörigen in oder bei den Kirchen von Rüti und Bubikon begraben wurden. Das hat sich nun auch für das Diethelm-Grab bestätigt. Tatsächlich ist die Kirche Bubikon (und damit der sie umgebende Friedhof) vermutlich einige Jahrzehnte älter als das Ritterhaus; sie bestand schon zu Beginn des 12. Jahrhunderts, während die Ritterhauskapelle erst gegen Ende des 12. Jahrhunderts erstellt wurde.
Heute Montag, 1. April 2013, soll um 15. 30 Uhr auf dem Parkplatz bei der Kirche eine improvisierte Präsentation der Untersuchung an den gefundenen Gebeinen und Grabbeigaben stattfinden. Historisch und archäologisch Interessierte haben die Möglichkeit, den Fundort und die Fundgegenstände unter der Führung der Kantonsarchäologen zu besichtigen. Anwesend sind auch Gemeindepräsident Bruno Franceschini und Dölf Burkard, Präsident der Ritterhausgesellschaft. Die Gemeinde spendiert zur Feier des Tages einen kleinen Apéro. Selbstverständlich werden einige der Fundgegenstände später auch im Ritterhaus-Museum ausgestellt werden.
Si non e vero e ben trovato – bei dieser "Indiana-Jones"-Geschichte handelt es sich um unseren Aprilscherz 2013...
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Diethelm (Sonntag, 27 Oktober 2013 15:20)
wir koennen stolz auf unseren Namen sein und vererben in unseren Genen unser Rittertum weiter.