Wenn man sich in einer Freitag- oder Samstagnacht in den Zürcher Ausgeh-Quartieren aufhält, muss man auf einiges gefasst sein. Man geht alkohol- und testestosteronüberfluteten Jugendlichen besser aus dem Weg. Daran haben wir uns – leider – gewöhnt.
Neu ist, dass man an einen frühen Abend, noch bei Tageslicht, am Rapperswiler Seequai damit rechnen muss, absolut grundlos von jugendlichen Gewalttätern angegriffen und in den See geworfen zu werfen ("buebikernews" berichtete). Aus Spass und Langeweile. "Wotsch schwömme, Mann." Das ist, mit Verlaub, das Ende der Zivilisation in der Schweiz, das Zerbrechen des Urvertrauens. Ein Übergriff, der viel mehr Wunden hinterlässt, als jene, die in einem Spital behandelt werden können.
Sollte die Polizei der Rapperswiler Übeltäter habhaft werden, ist leider damit zu rechnen, dass sie verständnisvolle, milde Richter finden werden. Ist ja nichts Ernsthaftes passiert. Eine Geldstrafe, bedingt erlassen.
Nichts passiert? Der angegriffene Rentner hat grosses Glück gehabt. Er hätte sich beim Sturz auf die Ufersteine schwer, womöglich sogar tödlich verletzen können. Er hätte im nur wenige Grad kalten Seewasser den plötzlichen Herztod erleiden können. Das haben die Jugendlichen, als sie ihn in den See stiessen, billigend in Kauf genommen. Das war keine fahrlässige Körperverletzung, das war ein Versuch zu einer eventualvorsätzlichen Tötung!
Wer so achtlos mit seinen Mitmenschen umgeht, ist ein gefährlicher Soziopath. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis solche Monster tatsächlich ein schreckliches Verbrechen begehen. Will die Schweiz ein zivilisierters Land bleiben, muss sie endlich lernen, mit solchen Intensivtätern richtig umzugehen!
Thomas Illi, Chefredaktor "buebikernews"
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