Harsche Kritik an Auswahlverfahren

Wahl und Entlassung des früheren Bubiker Sunnegarte-Leiters gibt im Appenzellerland weiter zu reden

Unter dem Titel "Willkommen zur Kündigung" hat die "Appenzeller Zeitung" in einem Leitartikel harsche Kritik am Stiftungsrat der Stiftung Altersbetreeung Herisau geübt. Wie berichtet, hatte der Stiftungsrat den ehemaligen Leiter des Zentrums Sunngarte in Bubikon aus 110 Bewerbern zum neuen Geschäftsführer gewählt, ihn nach einem Bericht in der "Appenzeller Zeitung" über Unruhe im Personal sogleich wieder entlassen.

 

"Es fällt schwer, an ein seriöses Auswahlverfahren zu glauben", schreibt das Blatt: "Dies untermauert auch die Tatsache, dass man sich... nicht von Zeitungsberichten zu den früheren Vorfällen in Aesch und Bubikon habe beeinflussen lassen." Ein Artikel in der "Appenzeller Zeitung" dagegen genüge, "um den Stiftungsrat ins Strudeln zu bringen – einen Stiftungsrat, der nicht damit gerechnet hat, dass das Vorleben des Gewählten interessieren könnte."

 

Als der Präsident des Stiftungsrts erfahren habe, dass die Zeitung darüber berichten werde, habe er enttäuscht reagiert und der Redaktion ein Mail geschickt mit dem drohenden Unterton, "sein künftiges Verhalten gegenüber der Appenzeller Zeitung zu überdenken." Der Leitartikel gipfelt in der Schlussfolgerung: "Der Stiftungsrat Altersbetreuung Herisau hat vorerst einen Scherbenhaufen aufzuräumen. Vor allem aber muss er seine Glaubwürdigkeit zurückgewinnen."

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