...der Samichlaus? Das werdet ihr euch, liebe Kinder, heute bestimmt schon den ganzen kalten und verregneten Tag gefragt haben. Denn draussen, ihr habt es bemerkt, ist der Sommer vorbei, man spricht schon von "Schneefallgrenze", und bis zum Samichlaustag sind es tatsächlich nur noch etwa 14 Wochen. Ich kann euch verraten: Der Samichlaus ist aus den Ferien irgendwo am Mittelmeer zurückgekehrt, hat den alten Ofen in seinem Waldhaus tüchtig eingeizt und ist jetzt gerade daran, aus den vielen Beeren und Früchten, die der Schmutzli für ihn den Sommer über in den Wäldern des Zürcher Oberlands rund um Bubikon zusammengesammelt hat, leckere Confi zu kochen. Daraus sollen dann die feinen Guetzli werden, zum Beispiel die Spitzbuben.
Höchste Zeit also für euch, liebe Kinder, mit dem Lernen eines schönen Samichlaus-Verslis zu beginnen. Wie wäre es zum Beispiel mit diesem – zugegeben etwas langen – nostalgischen Gedichtlein von Rudolf Ziegler?
Es dunklet scho im Tannewald
und schneielet ganz lisli.
Was isch das für es Liechtli det
i säbem chline Hüsli? -
Da isch de Samichlaus deheim
mit sine guete Sache!
Er hät scho s Lämpli azündt
und tuet grad s Kafi mache.
Da pöpperlets am Lädeli,
und s Glöggli ghört er lüte!
Jetz weiss er scho, wer dussen isch
und was das sell bedüte:
s Christchindli chunt na zabig spat,
es wirt en welle stupfe,
er mües de Sack bald füreneh
und sini Finke lupfe!
S Christchindli seit: “Herr Samichlaus,
e schöni Ornig händ er!
De Christtag staht ja vor der Tür -
händ ihr dänn kein Kaländer?
S brucht Wiehnachtsbäum i jedes Hus,
für vili hundert Chinde -
ihr müends im Wald na haue hüt,
de Vollmond sell eu zünde!”
De Samichlaus stellt d Tasse ab:
“Nu nid so gsprängt, Christchindli -
die Bäumli müend gwüss bsorget si,
das hät na Ziit es Stündli.
Ich möchti jetz ämel na in Rueh
min z Abig fertig chäue -
und wänn es Tässli gfellig wär,
so würds mi herzli freue!”
S Christchindli lächlet: “Nu so dänn,
da bini nüd dergäge;
e bitzli öppis Warms tuet guet
uf mine wite Wäge!
Me cha ja dänn na allerlei
abrede und usmache,
was jedes Chind sell übercho
vo dene schöne Sache.”
Si sitzed gmüetli binenandim chline Stübli hine.
De Vollmond zündt d Laternen a
und lueget heimli ine;
er loset lang am Fänsterli
und uf der Hustürschwelle -
wänn er nu besser schwätze chönnt,
er müesst mers gwüss verzelle.
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