Kirchenfusionen: Nur Wetzikon "muss" nicht

Der reformierte Kirchenrat des Kantons Zürich hat in seiner Antwort auf ein Postaulat aus der Kirchensynode deutlich gemacht, dass er bis 2018 die Zahl der Kirchgemeinden im Kanton deutlich reduzieren will. Kirchgemeinden mit weniger als 5000 Mitgliedern sollen entweder stärker zusammenarbeiten oder wenn möglich gleich fusioneren ("buebikernews" berichtete).

 

Im Bezirk Hinwil ist nur eine einzige Kirchgemeinde von den kirchenrätlichen Plänen nicht direkt betroffen: Wetzikon mit über 7000 Mitgliedern. Im Vergleich zur Einwohnerzahl (rund 22 000) ist die Reformierten-Quote allerdings auch in Wetzikon tief. Ein klarer Fusionskandidat scheint dagegen Seegräben mit rund 600 Mitgliedern zu sein – obschon dies fast die Hälfte der rund 1200 Seegräbner sind. Auch Fischenthal (rund 1300 Mitglieder) und Grüningen (rund 1600 Mitglieder) dürften sich grossem Druck ausgesetzt fühlen, den kirchenrätlichen Absichten nachzuleben. Die übrigen Gemeinden weisen eine auf den ersten Blick stattliche Mitgliederzahl auf.

 

Im Vergleich zur Gesamtbevölkerung sind die Kirchgemeinden, wie bereits angedeutet, recht unterschiedlich stark. Rüti zum Beispiel, mit fast 12 000 Einwohnern, weist nur unwesentlich mehr Reformierte (rund 3900) auf als das fast halb so grosse Bubikon (rund 6700 Einwohner, davon rund 3000 Reformierte). Auch Wald ist mit 9200 Einwohnern sehr viel grösser als Bubikon, doch die reformierte Kirchgemeinde ist mit 3200 Mitgliedern nur etwa gleich gross. Dürnten (7000 Einwohner) ist ebenfalls grösser als Bubikon, zählt aber weniger Reformierte (2800). Im Bezirk Hinwil gibt es demnach noch recht ländliche, mit einem hohen Anteil (fast 50 Prozent) an Reformierten ausgestattete Kirchgemeinden wie Bäretswil, Hinwil und Bubikon, und daneben urbane, einen tiefen (rund 30 Prozent) Reformierten-Anteil aufweisende Gemeinden wie Wetzikon, Wald oder Rüti.

 

Diese Gemeinden spüren den steten Mitgliederschwund viel stärker und dürften eher fusionswillig sein. Der reformierte Kirchenpflegepräsident von Rüti, Martin Jurt, hat gegenüber der Zeitung "reformiert." deutlich gemacht, dass er die Fusionspläne begrüsst ("buebikernews" berichtete).

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