Iin einem Brief an das Hilfswerk der evangelischen Kirchen Schweiz (HEKS) hat die refomierte Kirchgemeinde Bubikon Kritik an der öffentlichen Stellungnahme des HEKS im Nahostkonflikt geübt und das Hilfswerk gebeten, sich von einem in der NZZ am 1. Juni publizierten Inserat zu distanzieren. Wie es auf der Website der Kirchgemeinde heisst, sei der Brief von sämtlichen Mitgliedern der Kirchenpflege, von beiden Pfarrpersonen und von zahlreichen Mitarbeitenden der Kirchgemeinde unterzeichnet worden.
"HEKS bezieht hier in einem hoch komplexen Konflikt, in welchem die Schuld unserer Ansicht nach niemals eindeutig bei einer Partei liegt, einseitig Stellung gegen Israel, was auch aufgrund der Geschichte, während welcher die Christenheit den Juden gegenüber viel Schuld auf sich lud, problematisch ist", heisst es in dem Brief. Zwar anerkenne die Kirchgemeinde Bubikon "völlig das Unrecht der israelischen Siedlungspolitik" und heisse es gut, wenn Migros und andere Anbieter Produkte aus diesen Gebieten mindestens deklarieren, wenn nicht überhaupt aus dem Sortiment entfernen. Und es sei auch richtig, wenn HEKS sich hier für Gerechtigkeit einsetze.
"Das ganzseitige Inserat ist aber unverhältnismässig. Es gibt leider unzählige andere Gebiete auf dieser Erde, wo Güter unter äusserst ungerechten Bedingungen produziert werden. " Im Brief wird namentlich an das Vorgehen Chinas im Tibet erinnert. Der für das Inserat aufgewendete Betrag von rund 9000 Franken erscheine angesichts der Sensibilität der Bevölkerung bezüglich des Umgangs mit Spendengeldern weitaus zu hoch. Nicht absehbar seien ferner die Folgekosten wegen des Abflusses von Spendengeldern an andere Organisationen und Kirchenaustritten.
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