Bubikon hat – auf dem Nebenschauplatz eines gewichtigen Abstimmungswochenendes – ein neues Mitglied der Sozialbehörde gewählt. Siegreich aus der Kampfwahl hervorgegangen ist der Kandidat der SP, Ueli Wyler, der sich gegen die ehemalige EDU-Schulpflegerin Daniela Wüthrich durchsetzen konnte.
Im Vorfeld des Urnengangs war ab und an Kritik zu hören, dass es für diese "unwichtige" Behörde, deren zukünftiger Weiterbestand nicht einmal definitiv gesichert ist, überhaupt zu einer aufwändigen und kostspieligen Urnenentscheidung statt zu einer stillen Ersatzwahl kam. War diese Kritik berechtigt?
Ich meine, nein: Zum einen haben stille Wahlen – wie im Falle der Ersatzwahl in den Gemeinderat – immer ein wenig den Geruch der Demokratie-Umgehung. Parteien schnüren am Volk vorbei Päckli, nach dem Motto: Überlässt du uns kampflos diesen Sitz, nominieren wir keine Kampfkandidatur bei jener Wahl. Dem ist eine echte Ausmarchung zweifellos vorzuziehen.
Zum andern erfährt ein Behördenkandidat oder eine -Kandidatin seine oder ihre tatsächliche Abstützung im Dorf erst durch einen Urnentest. Es ist der EDU-Kandidatin, die ja bei der letzten Schulpflegewahl – ebenfalls eine Kampfwahl – als überzählig aus der Behörde ausschied, hoch anzurechen, dass sie das Risiko eines erneuten Scheiterns nochmals auf sich nahm. Und schliesslich ging es in diesem Fall auch um Sachpolitik. Die beiden Kandidaten traten mit einem klaren Profil an, welche Art von Sozialpolitik sie vertreten.
Wo das Volk in einer einzigen Abstimmung so viel entscheiden kann, hat sich der Aufwand auf jeden Fall gelohnt.
Thomas Illi, Chefredaktor "buebikernews" *
* Deklaration von Interessensbindungen: Thomas Illi ist Präsident der EVP Bubikon und der EVP des Bezirks Hinwil
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