Vom Loch in der Wand zur modernen Glasfassade

Im Ritterhaus Bubikon wird heute das erste öffentliche Fenstermuseum der Schweiz eröffnet

Bild: zvg
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rhg.In der heute im Ritterhaus Bubikon eröffneten Ausstellung "fesnestra", dem ersten öfentlichen Fenster-museum der Schweiz, erleben die Besucher die Geschichte des Fensters vom Loch in der Wand bis zur Glasfassade. Bei einem Rundgang durch das Museum kann man dann durch historische Fenster in unsere Welt blicken.

Kaum hatten die Menschen sich Behausungen zum Schutz vor Wind und Wetter geschaffen, öffneten sie die Wandflächen, um Licht und Luft in die Räume zu lassen. Diese Öffnungen nennt man Fenster, abgeleitet von lateinischen Wort fenestra. Die Wandöffnungen sollten bei Bedarf verschlossen werden können, und so suchten die Menschen nach verschiedenen praktikablen Lösungen, um bei möglichst grossem Lichteinfall das Wetter auszusperren. Zu finden waren diese zunächst in transparenten Steinen wie Obsidian oder Alabaster, später dann im Glas.
Die Ansprüche an Sicherheit und Ästhetik stiegen, und das Fenster avancierte zum bedeutenden Architekturelement. Da man schon immer „modern“ sein wollte, wurden Fenster schnell ersetzt. Unmengen historischer Fenster landeten im Schrott!
Auch heute werden historische Bauten aufgrund neuer Bedürfnisse ersetzt, so gerade in Winterthur auf dem Sulzer Areal. Ein metallener Fensterrahmen, der in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts errichtet wurde und einem Industriebau diente, zeugt noch von der enormen Entwicklung dieser Zeit.


Das Ritterhaus Bubikon hat etwa 170 Fensteröffnungen – diese unterscheiden sich sowohl in Form und Grösse als auch in Funktion und Alter und sind innerhalb eines Zeitraums von etwa 600 Jahren entstanden. Der unmittelbare Zusammenhang mit baulichen Veränderungen überrascht nicht. Bauliche Eingriffe ermöglichten im Laufe der Zeit eine stetige Weiternutzung des Gebäudes. Diese führten einerseits zu Zerstörungen von historischer Bausubstanz, schufen anderseits aber auch neue Werte. Da das Ritterhaus noch nicht abschliessend untersucht ist, werden die Fensteröffnungen anhand von Vergleichsbeispielen datiert. Möglicherweise müssen aufgrund neuer Forschungsergebnisse in den nächsten Jahren Korrekturen vorgenommen werden.

Die Ausstellung gibt einen Überblick über die Geschichte des Fensters anhand der im Ritterhaus Bubikon bestehenden Fenster. Dabei sind die Exponate Teil des Gebäudes und im Rundgang an Ort und Stelle zu sehen. In einem separat gestalteten Raum wird darüber hinaus die Geschichte des Fensters, der Fensterverschlüsse und der Beschläge vorgestellt. Ein Zeitstrahl stellt diese in den welthistorischen Kontext von der Steinzeit bis in die Zukunft, denn auch unsere Bauten sind morgen schon Geschichte…

Finanziert wurde die Ausstellung dank zahlreicher privater und industrieller Sponsoren.  Die Firma Glomet AG, Horgen, hat nicht nur ihr Wissen, sondern auch grosses personelles Engagement in Planung, Gestaltung und Aufbau der Ausstellung gesteckt.  Wertvolle Unterstützung hat auch die Kantonale Denkmalpflege in Bezug auf Wissen, Bildmaterial und Leihgaben geboten.

 

Bericht über die Vernissage von Sonntag, 13. Mai 2012, 15.00 Uhr, folgt

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