Für den vakanten Sitz in der Bubiker Sozialbehörde kommt es nicht zu einer stillen Ersatzwahl: Die EDU lanciert die 46jährige ehemalige Schulpflegerin Daniela Wüthrich für das Behördenamt, wie die Partei in einem Communiqué bekanntgibt.
Wüthrich sei für eine Mitarbeit in diesem Gremium bestens qualifiziert und bringe ein gutes Mass an Sozialkompetenz mit, schreibt die EDU in ihrer Mitteilung: "Die gelernte Krankenschwester AKP ist verheiratet, hat vier Söhne im Alter von 13 bis 23 Jahren und sieht sich schwerpunktmässig als Familienfrau. Daneben hat sie sich zur Stressregulationstrainerin ausbilden lassen und war in der Bubiker Schulpflege tätig." Die EDU versteht diesen Wahlvorschlag "nicht als Kampfansage gegen die bereits bekannte Kandidatur der SP, sondern als Erweiterung des Bewerberkreises um eine bürgerlich orientierte, valable Person." Dies dürfte dem bereits kritisierten schalen Nachgeschmack von stillen Ersatzwahlen entgegenwirken, heisst es weiter.
Bleibt es bei mehreren Kandidierenden, haben die Bubikerinnen und Bubiker am 17. Juni die Möglichkeit, an der Urne eine echte Wahl zu treffen. Bereits kurz nach Bekanntgabe des Rücktritts von Sepp Benz aus der Behörde hatte seine Partei, die SP, Ueli Wyler als Nachfolger portiert.
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Hannes Dubach (Donnerstag, 19 April 2012 07:33)
Die EDU möchte mit ihrer Kandidatur dem "schalen Nachgeschmack" von
stillen Ersatzwahlen entgegenwirken. Dagegen wäre an sich nichts einzuwenden. Interessanterweise ist es der EDU vor drei Jahren genau auf diese Weise gelungen, Wüthrich in die Bubiker Schulpflege zu hieven. Als sich diese ein Jahr später der ordentlichen Wiederwahl stellen musste, fiel sie prompt durch und die EDU war ihr erstes und einziges Behördenmandat wieder los. Weiter bezeichnet die EDU ihre Kandidatin keck als "bürgerlich"; damit müsste ihr der Sieg in unsere Gemeinde eigentlich sicher sein. Was sie dabei verschweigt, ist, dass die streng evangelikalen Positionen ihrer Partei schlicht nicht mehrheitsfähig sind.
Rolf Hurter (Donnerstag, 19 April 2012 17:09)
Die Argumentation der EDU, der Bevölkerung eine echt "bürgerliche" Kandidatin zur Wahl vorzuschlagen, finde ich nicht treffend, da die Bubiker Behörden eine komfortable "burgerliche" Mehrheit aufweisen. Dort wo soziale Kompetenz gerfragt ist, gehört mindestens eine sozialdemokratische Stimme und Vertretung hin. Und Ueli Wyler hat diese Kompetenz.
Erich Vontobel (Freitag, 20 April 2012 00:00)
Es ist etwas befremdend zu lesen, wie heftig Hannes Dubach von der SP reagiert, nur weil eine absolut geeignete Frau (halt nicht aus den Reihen der SP...) auch den Wunsch hat, in der Sozialbehörde mitzuarbeiten. Dabei macht Daniela Wüthrich nichts anderes, als ihre demokratischen Rechte wahrzunehmen. Nicht mehr und nicht weniger. Sie stellt sich ebenfalls zur Verfügung, und die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger können dann an der Urne entscheiden, wen sie gerne in der Sozialbehörde haben möchten. Die Hürde für eine solche Kandidatur kann ja wohl nicht sein, dass die Positionen der portierenden Partei grundsätzlich "mehrheitsfähig" sein müssen.
Abschliessend noch soviel zu Dubachs klischeehaftem Vorwurf "Was sie (gemeint ist die EDU) dabei verschweigt, ist, dass die streng evangelikalen Positionen ihrer Partei schlicht nicht mehrheitsfähig sind."
Die Eidgenössisch Demokratische Partei EDU richtet ihre Werte nach biblischen Grundlagen wie den zehn Geboten aus. Die Schweiz verdankt den christlichen Werten viel, und auch unsere Verfassung beginnt "im Namen Gottes des Allmächtigen". Und: Unsere Demokratie lebt von der Akzeptanz der Mehrheitsentscheide, was auch für die EDU ein wichtiges Prinzip ist und bereits in unserer Parteibezeichnung zum Ausdruck kommt. Allerdings suchen wir nicht Mehrheiten um jeden Preis, sondern vor allem das Wohl der Allgemeinheit.